Kommentar
Matthias Ignatius van Bree (*22.02.1773 - † 15.12.1839 Antwerpen), war Historien- und Portraitmaler und als solcher seit 1804 Professor an der Antwerpener Akademie.
Er zeichnete dieses klassische Anleitungswerk für Akademiestudenten. Es entspricht in seinem Aufbau und Umfang demjenigen, was etwa van de Pas (› 1654) oder Preissler (› 1721) im XVIII. Jahrhundert bereits erarbeitet hatten.
Vier Teile mit je mindestens 20 Tafeln, in denen die Teile des menschlichen Körpers in ihrem konstruktiv-zeichnerischen Aufbau vorgeführt werden, entsprechen dem Bekannten des italienischen XVI. Jahrhunderts. Der Teil zur Anatomie folgt nach dem zur Proportion mit 36 Tafeln.
Wie Schadow wenig später für die Berliner Akademie hat van Bree für die Antwerpener Académie Royal des Beaux-Arts dieses Vorlagenwerk in der aktuellsten Drucktechnik angefertigt.
Van Brees Werk ist eine Anthologie bekannter Sachverhalte: Der Mann von 8 Kopflängen, die Frau von 7,3 Kopflängen wird mit der Venus Medici zusammengestellt - das Kind kommt nicht vor. Dafür umrahmen diese beiden Typen 24 antike Statuen, die fast alle bereits bei Audran (› 1683) mit ihren Maßen zu betrachten waren: Apoll, Antinous, Herkules, Laokoon usw.
Bibliographie
Titel:
»Douze feuilles au traité du Proportion du Corps Humain, Iére Classe second Cahier d'études du Principe de Dessin imprime par lithographie sur les dessins de Math. van Brée.« Anvers. Snyers. 1818 - 1819. 2°, Theil 1 u. 2 in einem Band.
Literatur: »1770 - 1830. Autour du Neo-Classicisme en Belgique.« Ausstellungskatalog Musée communal des Beaux-Arts d'Ixelles. Bruxelles 1985, S. 148 - 164; Gerlach 1990, S. 207*, 233; V. Ritter, "Bree, Mathieu Ignace van." In: »Allgemeines Künstlerlexikon.« Bd. 14, 1996, S. 62 - 63 (Lit. bis 1988).
Exemplar:
› Titel, nicht digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.