Kommentar
Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (*26.03.1794 Leipzig - † 24.05.1872 Dresden) lernte Malerei an der Wiener Kunstakademie, wo er sich dem Lucasbund anschloß.
Der von ihm bevorzugte Teilungsmodus ist die Nasenlänge (Blatt 1., 2. und 3., 4. und 6.)
Im Text verweist er auf Leonardo und Dürer: ". . . aber meist so sonderbar vorgetragen ist, daß man sich oft des gutmüthigen Lächelns kaum enthalten kann." (S. 4), Camper, Lairesse, Preissler (bei ihm: Preußler), Boucher (S. 5) Raphael Morghen nach Volpato, Kallianer in Wien (wohl gemeint Kalliauer) (S. 6). Das sei alles ungenügend bis unbrauchbar und daher wolle er mit seinem Werk diese Lücke endlich schließen.
In dieser Einstellung wird deutlich die Ablehnung der Werke der Rokoko-Generation vor ihm spürbar, wie es ebenso in der Geschichte der Proportionsanweisungen in Lehrbüchern vor seiner Zeit gängig gewesen ist. Damit rechtfertigte jeder sein Produkt gegenüber dem seiner Vorgänger oder Lehrer.
Bemerkenswert bleibt daß er weder Ramberg noch Hogarth erwänte.
Eine spätere Auflage läßt sich nirgends nachweisen.
Bibliographie
Titel:
»Unterricht in der Zeichenkunst als ein Gegenstand der feineren Erziehung Zur Bildung des Geschmacks für die höheren Stände. Nebst Darstellungen der besten Muster alter und neuer Zeit. Von Veit Hans Schnorr v. K. öffentl. Lehrer an der Königl. Sächs. Akademie der bildenden Künste in Leipzig. Mit 61 Kupfern in Folio.« Leipzig, bei G. J. Göschen. 1810.
Titelblatt, VI Blätter Widmung, S. 1 - S. 16
Vorbericht., S. 19
Einleitung - S. 296
„... ceciderunt in profundem- “, I Blatt
Druckfehler. Separat: »Schnorr. Kupfertafeln zur Zeichenschule.« [o.O.O.J.] Tafel 1. - 61.
Exemplare: Text: München, Bayer. Staatsbibliothek
› digital; Tafeln: Dresden Sächsische Landes- und Universitäts Bibliothek
› digital; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.