Kommentar
Nach den Berichten von Elsholtz (> 1654) gab es eine systematische Vermessung von Rekruten bereits im XVII. Jahrhundert. Goethe zeichnete bei der Besichtigung einer Rekrutierung einen solchen Vorgang.
Mit der Publikation von Hargenvilliers (*5.02.1768 Houdan - † 1835) verfügen wir über eine genaue Beschreibung einer solchen Praxis. Sie erlangte vor allem durch die waffentechnisch begründete Auswahl der langen Kerls für die Preussische Armee unter Friedrich dem Grossen eine besondere Aufmerksamkeit, da die Treffgenauigkeit langläufiger Flinten militärische Überlegenheit zur Folge hatte.
Daraus entwickelte sich eine erweiterte Vermessungspraxis, wie sie hier beschrieben wurde. Darüberhinaus bietet der Text von Hargenvilliers auch einen Einblick in die rechtlichen Voraussetzungen der Rekrutierung, wie sie in Frankreich nach der Napoleonischen Reform für Frankreich geschaffen worden war.
Vor allem die Anteile, die die einzelnen Departements an Rekruten zu stellen hatten, zeigt, daß bevölkerungsstatistische Unterlagen zur Verfügung gestanden haben müssen.
Erst gegen Mitte des XIX. Jahrhunderts erwuchs daraus eine metrische Bevölkerungsstatistik, die es bereits für die Lebensdauer aus versicherungstechnischen Gründen seit dem XVII. Jahrhundert gab. Die Zusammenfassung beider Teile landesweit führte zur erweiterten metrischen Erfassung ganzer Landespopulationen seit Quételet (› 1869).
Bibliographie
Titel:
»Recherches et Considerations sur la Formation et le Recrutement de l'Armée française.« A Paris. Chez Firmin Didot - Magimel, Anselin et Pochard. 1817. 8°
- Vortitelblatt, Titelblatt, S. 1 - 144.
Literatur: Gerlach 1990, S. 140, 148, 223, 250*.
Exemplar: Paris Bibliotheque national de France:
›nur
Titel.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.