Kommentar
Aloys Hirt, *1759 Behla - 1837, als Führer in Rom tätig, ab 1796 Professor an der Akademie der Künste in Berlin.
In diesem Vortrag, den Schadow wahrscheinlich gehört haben wird, kommt Hirt - bei aller Simplizität und Konventionalität seiner Vorgaben für einen Kanon - schließlich auch auf die Frage des Polykletischen Kanon zu sprechen. Er war noch der festen Überzeugung, daß von den immer wieder bemühten Statuen des vatikanischen Belvedere sich dazu brauchbare Anhaltspunkte ermitteln ließen.
Gleichsam mit Hilfe eines statistischen Verfahrens auf antike Statuen angewendet, müsse sich schon ein entsprechender Wert herausstellen. Diesen brauchen die bildenden Künstler dann nur noch in ihren Kompositionen richtig anzuwenden wissen.
Von der in Frankreiche fast eine Generation zuvor publizierten Kontroverse › Falconet versus Caylus um das nämliche Thema hatte Hirt offensichtlich nichts erfahren, jedenfalls tangiert er das philologisch-semantische Problem der Plinius-Übersetzung nicht.
Bibliographie
Titel:
„Ueber den Kanon in der bildenden Kunst. Vorgelesen den 6ten April 1815.“ In: «Abhandlungen der historisch-philologischen Klasse der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften aus den Jahren 1814 - 1815.» Berlin in der Realschul-Buchhandlung 1818.
- I Blatt
Inhalt,. S. 1 - S. 15 , S. 15 - S. 18
Nachschrift., Fig. IV. - Fig. VI., S. 19 - S. 36
über den Kanon in der bildenden Kunst. I. - III.,
Nachschrift S. 37 - S. 40.
Literatur: Stark 1880, S. 237; Gerlach 1999, S. 33, 46 ff, 159 f, 206*.
Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek
› digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.