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»Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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Verzeichnis der Autoren
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Firenze 1802.
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"Articolo IX. Dalla maniera di eseguir lavori di Scultura" S. 21 - 25
Kommentar
Francesco Carradori (* Pistoia 1747 - † 1824 Florenz) erlernte Bildhauerei in Pistoia, Florenz und Rom. Dort studierte und kopierte er antike Statuen für den Großherzog der Toskana (u.a. Bacchus-Ariadne-Gruppe, Antinous vom Kapitol). Später war er dann ab 1780 mit Winckelmann befreundet, auch als Restaurator tätig (u.a. 1784 die Reliefs von der Ara Pacis, Rom und 1785 die Chimäre von Arezzo, Florenz, Mus. Arch.). Durch die Verlegung seines Ateliers nach Florenz beginnt er um 1799 mit einer Reform der dortigen Akademie.
Aus dieser Tätigkeit, die er bis 1821 ausübte, ging dieses Buch hervor. Darin beschrieb er die Technik der Bildhauerei des XVIII. Jahrhunderts. Er schließt mit seiner Darlegung an die enzyklopädischen Bemühungen im letzten Viertel des XVIII. Jahrhunderts an, in dem zahlreiche illustrierte Publikationen auch zu den technischen Details nützlicher Handwerke erschienen waren, in die auch die Techniken der bildenden Künste eingeschlossen galten. Dazu gehören die 1770 in Livorno erschienene Ausgabe der Enciclopedia, die »Enciclopédie méthodique« (Vicenza 1783, Padova 1792 - 1795, Roma 1797) u.a.
Die Rolle der technischen Illustration war bereits in der Einleitung des ersten Bandes der »Encyclopédie« (vol. I, S. X) betont worden, um nämlich den u.U. mißverständlichen verbalen Erklärungen durch einen Blick auf die Abbildung, deren Stecher Carlo Lasinio war, sich mehr Information zu beschaffen, als es das Lesen einer ganzen Seite vermitteln könne.
Seine kunsttheoretische Position ist diejenige von Winckelmann, Mengs, Milizia (> 1781), die er in verknappter Form darlegte.
Die Proportionslehre fiel dem entsprechend ziemlich knapp aus. Sie beschränkt sich auf die allgemeine Angaben der Teilung des menschlichen Körpers in 10 Gesichtslängen und der des Kindes - ohne Altersangaben - in 5 Gesichtslängen. Verwiesen hat er auf die Notwendigkeit der Kenntnis der mechanischen Funktionen, denn - so S. 1 - je nach unterschiedlichen Bewegungen und Anstrengungen seiner Muskeln variiere der Körper. Diese Formulierung hatte er aus der französischen Ausgabe von Leonardos »Trattato della Pittura« des Raphaël Trichet Du Fresne von 1651 bezogen.
| Bibliographie
Titel: »Istruzione elementare per gli Studiosi della Scultura di Francesco Carradori professore di dett′Arte nella R. Scuola di Firenze. Alla Maestà del Rè d′Etruria Lodovico infante di Spagna Principe Eriditario di Parma, Piacenza e Guastalla &&&e.« Firenze MDCCCII.
- Titelblatt, II Blatt Maesta, S. I Istruzione Elementare - S. XXXVII „... (Vedansi le Tavole Num. XVI. e XVII.)“, I Blatt Tavole e Spiegazioni., T.d. I - T. XVII mit je I Blatt Erläuterung, II Blätter Indice.
Literatur: P. Venturoli, "Carradori." In: »Biographia degli Italiani.« vol. 20, 1977, S. 633 - 635 (Literatur bis 1973); Gerlach 1990, S. 25, 200*; S. P., "Carradori, Francesco." In: »Allgemeines Künstlerlexikon.« Bd. 16, 1997, S. 573 - 574 (1802).
Exemplare: Santamonica Archive > digital; Rom, Bibliotheca Hertziana, Sign.: Bo 20-4020 raro (nur die > Tafeln), Sign.: Bo 20-4020/a (Nachdr. 1979), Sign.: KatP-CIC 5370-306/1-2 micro (Mikrofiche 1988).
Reprint: = Fonti per la storia dell'arte. A cura di Gianni Carlo Sciolla. Treviso, Canova, 1979. 75, XXXVII SS., 17 Taf., 5 SS.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.
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