Kommentar
Mit der Empfehlung einer Teilung der männlichen Gestalt der Höhe nach im Verhältnis von 1:7,33 vertritt der Autor dieses Beitrags, der Maler Aldolf Möller (*11.03.1866 Uertersen - † 1.03.1943 Tremsbüttel) einen gedrungeneren, stämmigeren Typus als viele seiner Zeitgenossen. Er kommt damit dem von Schadow am Anfang des XIX. Jahrhunderts favorisierten Typus von 1:7,34 nahe.
Bei einer absoluten Größe von 1,78 m beträgt der Unterschied zwar nur etwa 4 mm, aber optisch wirksam bleibt selbst diese scheinbar geringe Differenz. Der Verfasser dieses Kapitels verwies zwar auf Schadow (› 1834), berief sich für seine Entscheidung indessen auf Froriep (› 1880), dessen Maßangaben denen von Fock (› 1866) gleichen. Berückichtigt man nun aber die Feinunterteilung der Kopfhöhe in 3½ Nasenlängen (Frau: 4), dann wirkt in der Tat der Kopf selber wiederum leicht gelängt. Damit wird optisch die gedrungenere Gesamtgestalt wieder neutralisiert.
Bibliographie
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Titel:
»Die Zeichenkunst. Methodische Darstellung des gesamten Zeichenwesens unter Mitwirkung von A. Andel, Ludwig Hans Fischer, M. Fürst, O. Hupp, A. Kull, Konrad Lange, A. Michlitsch, Adolf Möller, Paul Naumann, F. Reiss, A. v. Saint-George, Karl Statsmann, R. Trunk, J. Vorderlinn und Hermann Wirth herausgegeben von Karl Kimmich.« Zweite verbesserte und vermehrte Auflage mit 1157 Abbildungen im Text und 60 Tafeln in Farben- und Lichtdruck. Erster - Zweiter Band. Leipzig G.J. Göschen′sche Verlagshandlung 1908. S. 1 - S. 160.
Bibliographischer Nachweis: GV 75, S. 100.
Literatur: In: Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.), »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 22, 1927, S. 311; Gerlach 1990, S. 32, 35, 245 f*.
Exemplar:
› digital: nur suchen; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 07.2018.
© by Institut für Kunstgeschichte, RWTH Aachen 12.12.1999