Kommentar
In der Gipssammlung der Münchner Akademie hatte der vormalige anhaltinische Gymnasiallehrer Zeising (* Ballenstedt 1810 - † 1876 München) vier Statuen - zwei männliche: Germanicus, Achilles und zwei weibliche: Venus von Melos, Diana von Versailles - vermessen. Diese bekannten Statuen galten aber dennoch auf archäologischer Seite als repräsentativ - für den damals sogenannten "strengen" Stil. An ihnen wollte er eine Kontrolle darüber erhalten, ob seine Spekulationen über die Rolle des "goldenen Schnittes" als Grundregel für Proportionalität auch bei diesen zuträfen.
Nicht nur das fand er bestätigt, sondern ebenso, daß der (Campersche) Gesichtswinkel an ihnen sich im Bereich des nach dem goldenen Schnitts geteilten Kreises (137,5:84,9 Grad) bewegte.
Bibliographie
Titel: „Die Proportionen von vier antiken Statuen. Adolph Zeising“. In: Deutsches Kunstblatt, Stuttgart. Ebner und Seubner. Bd. 7, Siebenter Jahrgang. No. 21. vom 21. Mai 1856. S. 182 - S. 184, Tabelle 1 und 2: Längen- und Breiten-Maße.
Literatur: »Allgemeine Deutsche Biographie.« Bd. 55, 1910, S. 404 - 411; Gerlach 1990, S. 34, 35, 36, 143, 226*.
Exemplar: Heidelberg, Univ. Bibliothek > digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2018.