Kommentar
Das ist das Werk eines Liebhabers und Kenners der schönen Künste, der ab 1809 als
prefetto und senatore del Regno d'Italiano italiano, "uomo pieno di umore e senza condotta" sich vergeblich bemüht hat, mit dieser Schrift
Direktor der Mailänder
Accademdia di Belle Arti di Brera zu werden. Er studierte dort Malerei, wurde Mitglied der
Accademia Clementina di Bologna, dell'Accademia dei Georgofili di Firenze und der
Accademia Virgiliana di Mantova.
Signore Conte Verri (*23.02.1743 Mailand - † 7.07.1823 Verona) hat diesen Text als einen Kommentar zur Verfassung der Mailänder Akademie verfaßt, die in der 12 Jahre zuvor gegründeten neuen italienischen Republik (von Napoleons Gnaden) einer modernen Grundlage für die Anleitung der akademischen Lehrer bedurfte.
Er faßte die Gemeinplätze des XVIII. Jahrhunderts zusammen.
Indessen gibt es einen bemerkenswerten Unterschied zu den französischen Lehren: Dürer wurde von ihm durchaus positiv besprochen, das übrige wohl zumeist über Lomazzo vermittelt. Die gesamte Literatur des jüngeren XVIII. und XIX. Jahrhunderts wurde übergangen, ebenso wie die aufklärerischen Ansätze dieser Jahre. Romantisch - vielleicht, klassizistisch allemal läßt sich dieser Ansatz bezeichnen, wenn auch der Verweis auf die Analogie zu musikalischen Harmonien und auf Condillac alleine kein starkes Argument dafür hergeben. Verri hatte auf Illustrationen zum Kapitel über die Proportionen (S. 62 - 81) verzichtet, deshalb gab man großformatige Blätter dazu von Morghen und Volpato (> 1786) im Jahre 1831 neu heraus.
Bibliographie
Titel:
»Saggio elementare sul disegno della figura umana in due parti di Carlo Verri. Per istruzzione de′ Giovanni che s′ingamminano alla pittura. Con alcuni avveritenze sul′uso de′ colori ad olio.« Milano 1814. Dai tipi di Giovanni Bernardoni a s. Marcellino num. 1799. Prima Parte.
- Titelblatt, S. V
Indice, S. VI
Avvertimenti, S. VII - S. X
Proemio., S. 1 - S. 144 Text,
Capo II. Delle Proporzioni dell′Umana Figura. S. 62 - S. 81.
Literatur: »Archivio Biografico Italiano.« 988, S. 91 (1837); Gerlach 1990, S. 143, 206*.
Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign. 77.K.37.
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© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.