Kommentar
Über Pflugfelder aus Düsseldorf ist so gut wie nichts bekannt († 1835 Möglingen/Ludwigsburg), außer, daß er zwischen 1805 und 1815 in Bremen als Kupferstecher tätig gewesen ist. Sein Stichwerk ist zweisprachig, französisch - deutsch, abgefaßt.
Zu vergleichen ist es mit dem Anleitungsbuch des in Hannover zu dieser Zeit tätigen Ramberg (› 1811), der weniger konstruktivistisch erscheint und Typusvarianten kennt. Das Kopfschema bei Pflugfelder auf der sechsten Tafel ist unübersehbar an dem Winckelmann/Mengs'schen Schema ausgerichtet (› 1762), allerdings doch erheblich anders, als die Zeichnung von Schadow (> 1801) nach der verlorenen Zeichnung von Mengs. Klassizistisch - wie in Hannover zu dieser Zeit auch nicht anders zu erwarten - sind auch die Schemata auf den übrigen Tafeln, die neben der Proportion des Mannes auch eines für die Frau, keines indessen eines Kindes umfassen.
Bibliographie
Titel:
»Zeichenbuch bestehend aus einer kurzen Anleitung, den menschlichen Körper nach bestimmten Regeln zu zeichnen. In deutscher und französischer Sprache, wozu 6 Kupfertafeln gehören. Sämmtlich mir bekannten Akademien ganz unterthänigst gewidmet von I. G. Pflugfelder, Maler.« Herausgegeben in Hannover Ao. 1805.
Literatur: J. Focke, »Bremische Werkmeister aus älterer Zeit.« Bremen 1890, S. 174; Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.), »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 26, 1932, S. 535; Gerlach 1990, S. 202*, 231, 233.
Exemplar: Berlin ›
nicht digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.