Kommentar
Francis Grose (* vor 11.06.1731 London - † 12.06.1791) Antiquar, Zeichner und Verfasser von Wörterbüchern, 1757 Mitglied der Society of Antquaries, zeigte früh einen Drang zum Zeichnen, und fertigte zahlreiche Skizzen von mittelalterlichen Bauten schon vor 1749 an, nachdem er Mitte der 50ger Jahre an den Kursen einer Zeichenschule teilgenommen hatte. Er war keineswegs ein begabter Zeichner, doch er suchte Anschluß an das Künstler-Milieu in London, begann zunächst 1767 - 1778 in der Society of Artists und danach in der Royal Academy auszustellen.
Grose war der erste Kunstkritiker, der in seinen »Rules for drawing caricaturas: with an essay on comic painting.« von › 1788, die in William Hogarths »The Analysis of Beauty« (Edition von 1791) erschienen, festhielt, daß aesthetische Emotionen aus einem spezifischen "cultural" Umfeld hervorgehen. Ästhetik sei weder angeboren noch universal, sondern formiere sich in kultureller Umgebung. Grose erwarb sich damit den Ruf als Erster ein kritischer "aesthetic regionalist theorist" zu sein.
Bibliographie
Titel: »Regeln zur Karikaturzeichnung nebst einem Versuch über die Komische Mahlerei. Aus dem Englischen von Franz Grose, Esq. Übersetzt von J. G. Grohmann Professor in Leipzig. Mit XXIX. Kupfern.« Leipzig, Im Industrie Komptoir, und in der Baumgärtnerischen Buchhandlung. Wien, bei Mollo und Komp.
- Frontispiz, Titelblatt, S. 1 Regeln zur KarikaturZeichnung. - S. 16, I Blatt Versuch über komische Mahlerei., S. 19 Über die komische Mahlerei. - S. 36, S. 37 - 46 Verzeichnis der Kupfer. Numm., signiert mit Woodward inv. Tafeln I - VI. und VII. - XXVIII.
Literatur: Yvonne Bezrucka, inv.7;The invention of northern aesthetics in 18th-century English literature.« Cambridge Scholars Publishing 2017.
Exemplar: 1788 / London s.d. (1795 ?): Heidelberg > digital; Heidelberg: 1800, > digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 15.06.2019.