Kommentar
Anlaß zu der zuerst 1785 - gegen seinen Willen durch den Präsidenten der Akademie, Freiherrn von
Sperges - in Wien erschienen Publikation der Zeichnungen von Johann Martin
Fischer war die Studie nach einer männlichen Leiche, die er auf grund ihrer besonderen ästhetischen Qualität auswählte und zu Lehrzwecken sowohl als Proportionsmuster als auch zur Erläuterung der anatomischen Nomenklatur verwandte.
Kurz nach 1790 besorgte Fischer selber eine zweite, völlig umgearbeitete Ausgabe, da im Jahre 1790 Johann Heinrich Lavater eine wortgleiche Kopie seines Textes mit Abbildungen nach Ploos van Amstel veröffentlicht hatte.
Nach der › 1806 in 2. Auflage in Wien erschienenen wurde unter erweitertem Titel 1823 in Berlin eine Auflage mit Radierungen nach Zeichnungen von August Begerhaus herausgebracht, vereint mit den hier im Untertitel genannten Umrissen einer anatomischen Statue, also jener Holzstatue, die Fischer zuvor angefertigt hatte. 1838 erschien in Wien eine 3. Auflage.
Die Darstellungen des Skeletts wurden von Jacob Merz (* 1783 Buch am Irchel, Katon Zürich - † 1807) gezeichnet und gestochen. Die Abbildungen der Muskelstatuette stammen von Fischers eigener Hand.
Bibliographie
Titel:
»Darstellung des Knochenbaues von dem menschlichen Körper mit der Angabe der Verhältnisse desselben, auf zehn Kupfertafeln. Von J. Martin Fischer, Rath und Professor der Akademie und Bildhauerkunst an der k. k. Akademie der vereinigten bildenden Künste zu Wien.« Wien, 1785; Berlin 1823; Dritte Auflage Wien, Gedruckt und im Verlage bei Carl Gerold. 1838.
- Titelblatt, S. 1 - S. 12 Text, Tafel II - VIII.
Literatur: E. Tietze - Conrad, "Fischer, Johann Martin." In: Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.) »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 12, 1916, S. 36 - 37; Gerlach 1990, S. 17, 45, 119, 134, 143, 146, 193*, 232.
Exemplar: München Bayer. Staatsbibliothek: 1838
› digital; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.