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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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    Christian Ludolph Reinhold

    »System«


    Münster 1784.


    Reinhold, Titel 1784


    Tafel XXVII, XXXIX- XL

    Reinhold, Taf. XXXVII Reinhold, Taf. XL Reinhold, Taf. XL

    Inhalt, S. VII - VIII. Studium zu Menschen. §. 87. ff.

    Reinhold, S. VII Reinhold, S. VIII

    Zehnter Abschnitt. Studien zu Menschen., S. 86 - 91. §. 87. ff

    Reinhold, S. 86 Reinhold, S. 87 Reinhold, S. 88 Reinhold, S. 89 Reinhold, S. 90 Reinhold, S. 91


    Kommentar

    Auf die Proportionen verwandte er ganze zwei Seiten der Inhaltsangabe. Dann noch einmal als Auflistung im 10. Abschnitt "Studien zu Menschen"
    "Von dem Ausdrukke der Leidenschaften" betitelte Reinhold den 11. Abschnitt von immerhin 22 Seiten Länge über ein gerade im späten XVIII.Jahrhundert nicht nebensächliches Thema.

    Dabei verwandte er den geläufigen Begriff Leidenschaften, nicht das Sulzersche Empfinden, auch nicht das bereits wenig später dafür bevorzugte Wort Gefühle.
    Bei den Gewährsmännern, auf die er den Leser verweist (Cicero, Leonardo, Caylus, Winckelmann, Hogarth, Hagedorn, Sulzer), zeigt er sich über den Stand der Diskussion informiert. Daß er Hogarth (1753) bevorzugt, erweisen die Kupferstiche.

    Im damals britischen Hannover bringt der als Landvermesser und Schriftsteller in Osnabrück Tätige eine durchaus aktuelle ästhetische Diskussion in die Provinz, eine Diskussion, die der knapp 30 Jahre jüngere Hofmaler J. H. Ramberg (1811) in Hannover mit ganz anderen Voraussetzungen und unter anderen und vor allem veränderten Bedingungen auf einen sehr viel aktuelleren Stand brachte.

    Beide teilen eine Vorliebe für den Regelverstoß. Das niedere Genre, die Betonung eines gegen das klassische Ideal gerichteten Naturstudiums kennzeichnete den Inhalt der Anleitung von Reinhold, die er bezeichnenderweise "Studien zu Menschen" (10. Abschnitt, S.86 - 112) betitelte. Nicht mehr das obligatorische singularische "des Menschen" der italienisch-französischen akademischen Tradition dieser Gattung von Lehrbüchern bestimmte sein Interesse, sondern gerade die von Hogarth betonte Vielfältigkeit lebendiger Erscheinungsformen menschlicher Gestalten.

    Das Werk von Reinhold war ein popularisierender Versuch aktuelle Diskussionen und Darstellungsformen in der bildenden Kunst für ein Laienpublikum zugänglich zu machen. Zwei der Illustrationen sind nach Hogarth kopiert, recht diletantisch ausgefallen, aber dennoch hinreichend genau, um das besondere Anliegen noch deutlich werden zu lassen. Ganz im Sinne von Hogarth legte Reinhold Wert auf die genrehaften Sujets, wie aus der exemplarischen Auswahl seiner Kopfdarstellungen ersichtlich wird. Eine Büste Voltaires - im Profil - setzte er auf einen Sockel. Neben den zumeist älteren männlichen Köpfe auf den übrigen Tafeln berücksichtigte er auch das Kind mit einer Abbildung und Frauen unterschiedlichen Alters.


    Bibliographie
    Reinhold 1784, Bibliographie
    Titel: »Christian Ludolph Reinhold der Weltw. Dokt. der freyen Künste Mag. und Mathemat. am Gymnasium zu Osnabrück System der zeichnenden Künste. Nebst einer Anleitung zu den Antiken, Hieroglyphen und modernen allegorischen Attributen. Nach der Sulzerischen Theorie, für angehende Mahler, Bildhauer, Baumeister und Dichter; auch zum privat- und öffentlichen Gebrauch auf Schulen eingerichtet. Mit XL. Kupfertafeln.« Münster und Osnabrück, bey Philipp Heinrich Perrenon. 1784.
    - Titelblatt, XLIV Blätter Inhalt, II Blätter Vorrede, S. 3 - S. 407 Text, III Blätter Druckfehler, Tafel I - XLI , z.T. gefaltete, unten rechts mit L. Reinhold sc. signiert.

    Exemplar: Heidelberg, Univ. Bibliothek: › digital.
    © W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019



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