Kommentar
Marcacci verfaßte diese Schrift anläßlich einer Bewerbung auf den Lehrstuhl für Anatomie am Hospiz von S.M. Nuova in Florenz.
Das Thema war eines der forensischen Medizin. Er erörterte speziell die Frage, wie denn sich das Skelett während des Wachstums verändere. Eine breite empirische Untersuchung für seine Argumente konnte er indessen nicht vorlegen, bezog sich indessen auf Daten, die er von Orfila übernahm und auf den Tabellen vorlegte.
Er führt nun mit simplen Rechenbeispielen vor, wie aus beliebigen Teilen des Körpers auf die Gesamtstatur zurückgeschlossen werden könne. Dabei setzt er traditionelle Proportionsmodule voraus: die Körperlänge (KL) zu 10 Gesichtslängen (GL), die Gesichtslänge zu 3 Nasenlängen (NL), die Länge des Beines zu 5 NL, die Handlänge = 1 GL = 3 NL. Daraus wird leicht ersichtlich, daß die Vitruvianischen Module 10 GL zu 30 NL für die Gesamthöhe als leicht handhabbare Proportionsangaben angewandt wurden.^
Zur Biographie konnte bisher nichts in Erfahrung gebracht werden , bis auf den Hinweis, daß sein Sohn ebenfalls erfolgreicher Mediziner wurde.
Bibliographie
Titel:
»Delle più normali proporzioni delle parti componenti dello scelettro humano e fin dove può esser dato dalla misura di una o di poche rilevare la statura di un individuo cui appartenevano in tempo di vita. Tesi di concorso per la cattedra d'anatomia descrittiva dell'Arcispedale di S. M. Nuova di Firenze del Dott. Giosuè Marcacci.« Pisa. Tipografia di R. Vannucchi. 19 Agosto 1850.
- Titelblatt, S. 1 - S. 36 Text, Tavola I. - III.
Literatur: Gerlach 1990, 221*.
Exemplar: Bologna, Bibliotheca Universitaria, Inventario TOR 1888900, Titel
› nicht digital; Firenze, Museo Galileo, Titel
› nicht digital.
© W. P. Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.