Kommentar
Über das Leben des Ornamentstechers und Landschaftsmalers Auguste Pèquènot aus Versailles (*1819 - † 1878 Paris) ist recht wenig bekannt. Allerdings hat er neben diesem 1853 noch mindestens ein weiteres Werk zur Kunsttheorie veröffentlicht.
Seine Anleitung ist knapp und konventionell auf den 8 Kopf-Typus beschränkt. Nur die Gestalt des Mannes wurde mit einer Illustration begleitet, die der Frau lediglich auf wenigen Zeilen beschrieben. Der Modul ist die Länge des Kopfes.
Zu den seit Vitruv geläufigen und immer wieder bestätigten maßhaltigen Ähnlichkeiten zählt das identische Maß von gesamter Körperhöhe und der Breite bei waagerecht ausgestreckten Armen von Fingerspitze links bis Fingerspitze rechts: der homo bene figuratus. Erst Duval (1891, S. 70) schränkt diese Gültigkeit ein und Fritsch (1899, S. 147) weist das als völlig irrig zurück.
In dieser Anatomie für bilden Künstler, in der auch Proportionsangaben referiert werden, war man in Frankreich also wieder zu dem alten Modell des XVIII. Jhds. zurückgekehrt und beschrieb die Gestalt der Frau an zweiter Stelle im Vergleich zu der an erster Stelle ausführlicher behandelten Gestalt des Mannes vorherrschend durch Negativ-Formulierungen (S. 43 - 45).
Bibliographie
Titel:
»Anatomie ou Description des Formes de l'Homme, Exclusivement destinée aux Peintres, Sculpteurs et Graveurs, et entièrement appliquée aux Beaux-Arts; Par Pèquènot.« Paris. Chez Danilos, Marchand d′Estampes et de Cartes Geographiques, Quai Malaquais, 1. Et chez les principaux Libraires, Éditeurs et Marchands d'estampes de Paris, des départements et de l'étranger. 1845.; (2. Aufl. 1886).
- Vortitelblatt, Titelblatt, S. 5 - S. 6
Avant-Propos., S. 7 - S. 41
, S. 43 - S. 44
Proportions du Corps., S. 45 - S. 47
Table des Os., Pl. 1. - 24.
Literatur: Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.), »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 26, 1932, S. 392; Gerlach 1990, S. 32, 163, 220*, 245.
Exemplar: Paris, Bib. national de France
› digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.