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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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    André Corneille Lens

    »Du Bon Gout«

    Bruxelles 1811.

    Lens, Frontispiz 1811 Lens, Titelblatt 1811
    Der einhundert Seiten umfassende Band enthält keine Illustrationen. Und da der Text nicht sonderlich ersprieslich zu lesen ist, lohnte auch nicht die Wiedergabe der Textseiten 28 - 31 an dieser Stelle.

    Also: go to oder: look at


    Kommentar
    Die Proportionslehre von Andries Cornelis Lens (*1739 Antwerpen - † 1822 Brüssel) umfaß vier Seiten allgemeiner Angaben zur Proportionierung eines männlichen Körpers einer Größe von 8 Kopflägen in einem Text von insgesamt einhundert Seiten.

    Daß er dennoch ausdrücklich darauf hinwies in den Jahren 1764 - 1768 in Rom eigene Messungen an antiken Statuen durchgeführt zu haben, an denen er dieses Maß bestätigt gefunden habe, zeigt nur einmal mehr, wie hartnäckig Audrans Veröffentlichung nach wie vor den Blick aufs Problem dominierte. Den Laookon, die Niobe, den Apoll vom Belvedere, den Merkur habe er vermessen: alle deren Maße finden sich bei Audran, das kann also nicht der Grund für seine Publikation gewesen sein.

    Als Akademiedirektor in Antwerpen, 1768 - 1781, hatte er 1769 bis 1773 Auseinandersetzung mit der Künstlergilde auszufechten. Seine Position formulierte er 1763 in einem Gemälde mit dem Titel: "Herkules beschützt die Muse der Schönen Künste vor Neid und Unwissenheit." (Antwerpen), das er 1763 der Antwerpener Akademie schenkte. Hinter der auf der rechten Seite sitzenden Muse erscheint bezeichnenderweise die Statue des vatkanischen "Antinous" - von der indessen nur der Kopf und ein Auschnitt des Oberkörpers sichtbar ist - fungiert dort wie eine Schutzgottheit der vor ihm platzierten, dem Betrachter zugewandten Muse.

    Darin und dabei ging es, wie häufig bei diesen Auseinandersetzungen, um die spezifischen Privilegien der akademischen Künstler: Das Aktzeichnen und das Recht auf Ausbildung und Ausführung von Aufträgen ohne Kontrolle durch die Gilde. Mit seiner Schrift nun konnte er wieder einmal - wie viele vor ihm - die Systematik der akademischen Ausbildung und die wissenschaftliche Rechtfertigung der Bestandteile dieses didaktischen Konzepts unter Beweis stellen. Allerdings befand er sich zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Amt, da er bereits 1781 nach Brüssel gezogen war.


    Bibliographie

    Titel: »Du Bon Gout ou de la Beauté de la Peinture, considérée dans tout ses Parties, Par André Lens, Peintre, Correspondant de l′institut imperial de France, et membre de plusieur sociétés.« Bruxelles. A.J.D. de Braecknier, 1811.
    - Frontispiz, Titelblatt, I Blatt Cet Ouvrage, S. I - S. V Préface, S. VI Table de la Division, III Blätter Avis de l′Éditeur, S. 1 - S. 100 Du Bon Gout.

    Exemplare: Paris, Bibliotheque national de France > nicht digital; Getty Research Institute > digital.
    © W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.



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