Kommentar
Offensichtlich verfolgte Herr Reinhold einen präzisen Plan wenn er ab 1773 in regelmäßigen Abständen seine Texte zu den Grundlagen für die Ausbildung zum Künstler drucken ließ. Dabei spielten die Ausführungen zum Verhältniß des menschlichen Körpers jeweils eine unterschiedliche Rolle, sie werden jedenfalls erwähnt. Warum er sie dann doch nur listenmäßig aufführte, geht aus seiner Einlassung im Vorwort hervor. Dort lautete der entscheidenden Satz: "Geschiehet die mechanische Ausführung nach einer festgesetzten Ordnung systematisch: so heist es eine Kunst."
Das einzelne Kunstwerk ist demnach das niedergelegte Instrument einer Erkenntnis durch den Verstand, gefiltert durch die Sinne und die handwerklich gekonnte Umsetzung. Kunst ist somit eine unerläßliche Ergänzung aller übrigen menschlichen Bemühungen um Erkenntnis. Von daher verlohnt eine genauere Betrachtung seiner Listungen allemal.
Bibliographie
Titel:
»Systematischer Plan über Zeichenkunst und Mahlerey, von Christian Ludolph Reinhold Der Weltw. Dokt. u. freyen Künste Mag. Mathem. an den Gymnasium zu Osnabrück. Zwote Auflage.« Münster und Oßnabrück bey Philip Heinrich Perrenon 1782.
- Titelblatt, III Blätter Widmung, III Blätter
Vorrede, S. 1
Systematischer Plan - 50
„... c) In der Schwarzenkunst.“.
Literatur: Franz Flaskamp, "Reinhold, Christian Ludolph." In:: Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.), »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 28, 1934, S. 129 - 130; Gerlach 1990, S. 31, 191*.
Exemplar: Göttingen, Staats- und Univ. Bibliothek: ›
digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019