Kommentar
In den Jahren 1778 enstanden zahlreiche Skizzen, die Jean-Baptiste Huet (*15.10.1745 Paris - † 27.08.1811 Paris) als malender Lehrer an der Academie Royal de Peinture et Sculpture zu Studienzwecken anfertigte. Sein Werk ist charakterisiert durch das französische Rokoko, für den er von der zeitgenössischen Kritik anläßlich der Ausstellungen im Salon viel gelobt wurde.
Der Graphiker Gilles Demarteau stach manchen seiner Entwürfe, die meistens Motive aus der Tierwelt betrafen.
Zum Thema Proportion finden sich in diesem Werk von 1778 mehrere von Huet unten links signierten Blätter verteilt eingeordnet, bis zu zwei in jedem der 18 Cahiers. Gleich beim ersten treffen wir auf die bekannten drei Nasenlängen des Gesichts frontal und im Profil eines männlichen Kopfes unterhalb eines Landhauses.
Zum Blatt 2 des VIII. Cahiers heisst es: Le Statue entiére du Petit Faune fluteur, est divisée en 25 Parties ou Nez, chaque nez est subdivisé en 6 Parties.
Auffällig ist die Reihenfolge von Putto/Kind (Cahier I., III. und VIII.), Frau (Cahier IX.) und Mann (Cahier XI.). Dabei ist jedes der Proportionierungsmuster mit mindestens einer antiken Statue gleichsam kommentiert.
Bibliographie
s.v. Huet
Titel: »Fragmens et de Principes de Dessins de tout les genres. Par M. J. B. Huet.« Premier Cahier - dixhuitéme. Paris 1778.
- Titelblatt, I.e Feuille du 3e Cahier - 2.e Feuille du 12e Cahier. unten links mit: J. B. Huet delin. signierte und oben rechts nummeriert.
Literatur: Ludovic Demathieu, "Les Œuvres de Jean-Baptiste Huet (1795 - 1799). Un recueil d′estampes méconnu." In: Les Cahiers d′histoire de l′art, 2008, no. 6, S. 104 - 111; Benjamin Couilleaux, »Jean-Baptiste Huet. Le plaisir de la nature.« Catalogue exposition Paris- Musée Cognac-Jay, 2016.
Exemplar: Heidelberg, Universitäts-Bibliothek › digital.
© W. P. Gerlach 12.12.1999, revidiert 12.06.2019.