Kommentar
Johann Caspar Lavater hat sich auch in seinen physiognomischen Schriften mit dem Problem der Proportionen auseinandergesetzt. Darin hat er sie allerdings immer nur in Hinblick auf sein engeres, eigenes Anliegen hin bearbeitet. Das war die metrische Erfassung des knöchernen Schädels. Zu diesem Zweck konstruierte er ein Meßgerät, mit dem sehr genau der Umfang in jeder Richtung ermittelt werden konnte. Insofern schränkte er seine Untersuchung auf die Gestalt des Kopfes ein, mit der weiteren Einschränkung, daß an ihm dann im weiteren wiederum nur die Gestalt der Profillinie ausschlaggebend war.
Seinen allgemeinen Ansatz zur Proportionstheorie orientierte er im Wesentlichen an Winckelmann und machte diese zum Ausgangspunkt seiner interpretatorischen Überlegungen zur Charakterdeutung an der Silhouette des festen Bestandteils des menschlichen Kopfes.
Bibliographie
Titel: »
Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe, von Johann Caspar Lavater.« Erster - Vierter Versuch. Mit vielen Kupfern. Leipzig und Winterthur, 1775 - 1778. Bey Weidmanns Erben und Reich, und Heinrich Steiner und Compagnie.
- Titelblatt, II Blätter Widmung, IV Blätter
Jnnhalt, S. 1
Einleitung. - 291
Beschluß, VI Blätter
Register. A. - Zwinglius., II Blätter Abonenten, unnummerierte Tafel 1. - 62.
Literatur: Wolfgang
Proß in: NDB 13, 1982;
Lexikon zur Kunst in der Schweiz; Gerlach 1990, S. 17, 31, 32, 36, 128, 143, 145, 146, 147, 151, 195 f* (1790), 202, 220, 225, 234, 241, 243; Gerlach 2000:
»Von Angesicht zu Angesicht«, Beilage zum Ausstellungskatalog, Leverkusen, Städt. Museum Schloss Morsbroich, Dresden 2000, s.v. Lavater, Bibliographie.
Exemplare: Strasbourg, Biblio. de l'Univ.: Versuch 1 − 4
› digital; Deutsches Textarchiv:
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digital; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.