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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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    Franz Christoph von Scheyb

    »Köremons«

    Leipzig 1770.


    Titelblatt

    Abhandlung von der Bildhauerkunst.
    S. 3 - 116.


    §. 35. Vom Verhältniß des ganzen Leibes.
    S. 111 - 114

    S. 111 S. 112 S. 113 S. 114


    Kommentar
    Franz Christoph von Scheyb, *26.02.1704 Tengen, Hegau Landkreis Konstanz - † 2.10.177 Wien, hatte sich den Phantasienamen Köremon als Pseudonym ausgewählt. In Wien studierte er am Jesuitenkolleg Jura und stand seit 1728 in den Diensten der Grafen von Harrach. 1739 trat er in den Staatsdienst ein und wurde Sekretär der niederösterreichischen Landesregierung in Wien. Später unternahm er zahlreiche Studienreisen, hatte Kontakt zum Schweizer Philosophen Jean-Jacques Rousseau, sowie zu Voltaire und anderen Gelehrten seiner Zeit und gehörte im Österreich der Theresianischen Zeit zu den wichtigsten Vertretern der Aufklärung. Er war Vertreter der J. C. Gottsched‘schen neuhochdeutschen Sprachnorm. Er veröffentlichte u.a. 1753 die Tabula Peutingeriana.

    Im

    „Zweyten Theil, I. Von der Bildhauerey, Zehntes Kapitel. Von der Richtigkeit des Umrisses, und von dem Verhältniß des menschlichen Körpers.

    beschrieb er auf vier Seiten (S. 111 - 114) eine Standardteilung des menschlichen Körpers und aller seiner Teilglieder in „Fuß, Unzen, Minut.“ Tabellenförmig angelegt folgen die Abmessungen der einzelnen Teile eines - männlichen - Körpers. Das Messverfahren erläuterte er S. 106 - 110, die Einheiten S. 107.

    Nach den Tabellen fügte er, S. 117, hinzu:
    „Poußin nahm sein Maaß durch die Linie der Kopflänge; andre bildeten sich ein, daß dieses besser wäre. Allein sie denken dabey daran nicht, daß diese Art zu messen nur bey ganz erwachsenen Männern zutreffe, bey Jünglingen aber, die noch im Wachsthum sind, meistens fehle. Einige wollen durch die Länge des Daumens, andere wiederum durch die Länge der Nase den ganzen Leib ausmessen. Durch obige Art zu Werke zu gehn breitet sich unter verschiedenen Meynungen, Uebungen, Gebräuchen und Gewohnheiten, die bestens zu kennen, und zu wählen, folglich die Kunst der Vollkommenheit näher, und seinen Namen in den Rang der vornehmsten Künstler zu erheben, ein weites Feld aus.“

    Zur Proportion des Körpers der Frau machte er keinerlei Angaben.

    Auf ältere Autoren nahm er nirgends direkten Bezug. Sein Werk wurde von keinem der nachfolgenden Autoren von Proportionslehren erwähnt.


    Bibliographie
    Titel: [Franz Christoph von Scheyb], »Köremons, Ehrenmitglied der Akademie von St. Lucas in Rom, auch verschiedener andrer Akademien in Italien und Deutschland, Natur und Kunst in Gemälden, Bildhauereyen, Gebäuden und Kupferstichen, zum Unterricht der Schüler und Vergnügungen der Kenner. Zwey Theile.« Leipzig und Wien, bey Rudolph Gräffer, 1770.
    »Erster Theil.« Leipzig und Wien, bey Rudolph Gräffer, 1770.
    - Vortitel, Titelblatt, Widmung, IV Blatt Inhalt, S. I - XCIV.;
    »Zweyter Theil.« Leipzig und Wien, bey Rudolph Gräffer, 1770.
    - Titelblatt, S. 1 - 552, XX Blätter Register.
    Literatur: Irene Tuma (verh. Holzer), »Franz Christoph von Scheyb (1704 - 1774): Leben und Werk; ein Beitrag zur süddeutsch-österreichischen Aufklärung.« Dissertation, Wien 1975; Michal Johanna Scheriau, »Franz Christoph von Scheyb - klassizistische Kunstliteratur im späten 18. Jahrhundert in Wien - 1770, 1774.« Dissertation, Wien 1986.

    Exemplar: UB Göttingen > digital; Privatbesitz.


    © W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.



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