Kommentar
Joshua Reynolds (*16.07.1723 Plympton-Earl's - † 23.02.1792 London) PRA FRS FRSA, wurde 1768 der erste Präsident der Londoner Akademie. Dieses Amt hatte er bis zwei Jahre vor seinem Tod inne. In dieser Funktion des Präsidenten summierte er in seinen Vorträgen anläßlich der Preisverleihung Prinzipien der Kunstausbildung und -ausübung, die er sich während seiner Ausbildungszeit in Italien, 1749 - 1752 in Rom und anschließender Reise über Florenz und Genua nach Venedig angeeignet hatte.
Schönheit sei ein absoluter Begriff und Inhalt, der dem Schöpfer der Natur entspräche. Diese gälte es anzustreben. Deshalb sei Nachahmung der Natur oberstes Gebot. In den Statuen der Antike sei dieses naturimmanente Gestaltungsprinzip in hohem Maße gegenwärtig. Darum gelte es vorzugsweise diese Statuen zu studieren. Abweichung von diesem Prinzip sei Deformation und von daher unschicklich. Daher gäbe es nur eine wahre Proportion, die gemäß Geschlecht und Alter zu variiren sei.
Diese durchaus klassizistische Position durchzieht diese ganze dritte Vorlesung, in der er die Prinzipen der Grenzen der Naturnachahmung besprach.
Bibliographie
Titel: [Sir Joshua Reynolds], »
A Discourse, delivered to the Students of the Royal Academy, on the Distribution of the Prizes, December 14, 1770, By the President.« London: Sold by Thomas Davies, Bookseller to the Royal Academy. MDCLXXI.
- Vortitelblatt, Titelblatt, S. 1
A Discourse, &c.- 20
FINIS. 4°.
Literatur: G. Pauli, "Reynolds, Sir Joshua." In: »Allgemeines Künstlerlexikon.« Bd. 28, 1934, S. 217 - 219; Gerlach 1990, S. 44, 45, 47, 188*, 193, 213, 219, 233.
Exemplar: Getty Research Institute:
> digital; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.
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