Kommentar
Edmund
Burke (*12.01.1730 Dublin - † 9.07.1797 Beaconsfield) trägt keinen Vorschlag zur Konstruktion vor, sondern stellte sich die Frage, wie eine Konstruktion angelegt sei und warum sie wirkt. Er vertritt den Betrachterstandpunkt. Seine Perspektive vor dem Natur- oder Kunstobjekt zeitigt unerwartete Ergebnisse.
Burke studierte Rechtswissenschaft ab 1750 in London. Nach seinem Examen als Rechtsanwalt praktizierte er diesen Beruf jedoch nicht, sondern widmete sich der Schriftstellerei und verdingte sich als Privatsekretär bei unterschiedlichen Personen. Das führte ihn auf zahlreiche Reisen in Europa, ließ ihm aber auch Zeit sich seinen privaten Interessen zu widmen. Dazu gehörten auch Fragen der aktuellen ästhetischen Diskussion.
Er lehnte die pythagoräisch-platonische Bedeutung von Proportionen ab, daß Schönheit in bestimmten grundlegenden und universal gültigen Proportionen angelegt sei, daß also mathematische Größen als solche schön sein können. Er leugnete, daß Schönheit irgendetwas mit Zahlen oder Geometrie zu tun haben könne. Proportion sei lediglich die Messung relativer Mengen, lediglich eine Angelegenheit rein rechnerischer Fragen und daher für den Geist völlig gleichgültig.
Bibliographie
Titel: [Edmund Burke] »
A Philosophical Enquiry into the Original of our Ideas of the Sublime and Beautyful.« London: Printed for R. and J. Dodsley in Pall-mall. M DCC LVII.
- Titelblatt, IV SS.
The Preface., VII Blatt
The Contents., I Blatt
Contents. Part IV. -
Contents Part V., S. 1
Philosophical Enquiry - 184
Finis.
Literatur: W. H., "Burke." In: The Dictionary of National Biography, vol. III, 1917, S. 345 - 365; Rudolf Wittkower, "The Changing Concept of Proportion." In: Daedalos 4, 1953, S. 202; Gerlach 1990, S. 119, 152, 183*, 210.
Exemplar: 1757: Univ. of California Lib.
› digital; Privatbesitz.