Kommentar
Lodovico
Dolce (*1508/1510 Venedig - † 1568) war nach einem Studium in Padua in seiner Heimatstadt als Übersetzer, Schriftsteller und Fachbuchautor tätig. Er popularisierte das kunsttheoretische Bildungswissen der Elite. Sein
Aretino zählt zu den wichtigsten Texten zur venezianischen Malerei des XVI. Jahrhunderts. Seine Wirkung in ganz Europa bis ins XIX. Jahrhundert hinein verdankt er zahlreichen Übersetzungen und Neuauflagen.
Sein Argument vom Stilpluralismus und die Rolle, die er dem Betrachterurteil zubillig, treffen ziemlich genau die aktuellen Tendenzen der Ästhetik, die seit der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts zunehmend europaweit diskutiert wurden. Vier modi empfiehlt er unter Verweis auf Raphael (S. 172 - 173). Auf die Proportion des menschlichen Körpers folgen seine Aussagen von S. 178 bis 202.
Bibliographie
Titel: »
Dialogo della Pittura di M. Lodovico Dolce, Intitolato L'Aretino. Nel quale si ragiona della dignità di essa Pittura, e di tutte le parti necessarie, che a perfetto Pittore si acconvengono: Con esempi di Pittori antiche, e moderni: e nel fine si fa menzione delle virtù, e delle opere del divin Tiziano.« In Firenze: MDCCXXXV. Per Michele Nestenus e Francesco Moücke.
- Titelblatt, Titelblatt [französisch], zweisprachig: S. 4
Prefazione. - 305
Fin., S. 306
Il Libraro a Chi Legge. - 308.
Literatur: Gerlach 1990, S. 35, 147, 180*; H. H. Aurenhammer, "Dolce, Lodovico." In: »Allgemeines Künstlerlexikon.« Bd. 28, 2001, S. 307 - 309.
Exemplar: München, Bayer. Staatsbibliothek:
› digital; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.