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»Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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Verzeichnis der Autoren
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Amsterdam 1682.
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Tafel S. 63, 65, 73, 79
S. 50 - 51
| Kommentar
In diesem weiteren Buch des gelehrten Goeree (1635 Middelburg - 1711 Amsterdam) steht das Problem der Proportion gleichsam im Mittelpunkt eines umfangreichen Werkes, daß sich mit Fug als Anthropologie bezeichnen läßt, der zweiten, nicht minder umfangreichen dieser Art nach der von Elsholz (› 1654).
Anatomie, Osteologie, Muskel- und Bewegungslehre, Affektelehre und Charakterkunde sind die weitgespannten Inhalte dieser Menschenkunde, die er durchaus für Zeichner, Maler und Bildhauer als notwendig erachtete.
Daß hier für die Bewegungslehre Leonardos »Trattato della Pittura« in der 1651 in Paris erschienenen Druckfassungen mit den Illustrationen Poussins neben vielen anderen Quellen (u.a. Dürer, Lomazzo, Pader und Anastasius Kircher) zu Rate gezogen wurde, ist leicht ersichtlich. In der Tat sind der von ihm mit Lob erwähnte Dürer und Hilaire Paders Lomazzo Übersetzung von (› 1649) seine Hauptreferenten in Sachen Proportionen. Wie diesen ist die Einbindung der menschlichen Gestalt kraft ihrer Proportionalität in die kosmische Harmonie eine Selbverständlichkeit.
Im Mittelpunkt von Goerees Überlegungen steht daher der "rechtgeschaffene Mensch", die Wohlgestalt einer mittleren Größe, die hinreichend so bezeichnet ist und keinerlei absoluten, gar statistisch erwiesenen mittleren Größenmaßes mehr zur näheren Bestimmung bedurfte (S. 41 - 81).
Für die Zeit recht ungewöhnlich geht er detailliert auf die unterschiedlichen Proportionen des Kindes ein (S. 80 f und Tafel nach S. 80). Immerhin unterscheidet er drei verschiedene Altersstufen, deren Unterschiede er als wachstumsbedingte Veränderungen erkennt und beschreibt. Auch hier ist von einer Anlehnung an Dürer (1528) auszugehen.
Ein Gleiches ist wohl auch für die ebenso ungewöhnliche Ausführlichkeit bei den Überlegungen zur Proportion der Frau anzunehmen, wenn auch von einer somatischen Gleichgestalt von Frau und Mann ausgegangen wurde, die im Barock der Niederlande keineswegs als Selbstverständlich zu bezeichnen ist.
| Bibliographie
Titel: »Natuurlyk en Schilderkonstig Ontwerp der Menschenkunde: Leerende niet alleen de Kennis van de Gestalte, Proportie, Schoonheyd, Muskelen, Bewegingen, Actien, Passien, en Welstand der Menschbeelden. Tot de Teykenkunde, Schilderkunde, Beeldhouwery, Bootseer en Giet-Oeffening toepassem; Maar ook hoe sich een Mensch na deselve Regelen, in allerhande Doeningh van Gaan, Staan, Loopen, Torssen, Dragen, Arbeyden, Spreken en andere Gebeeerden, Bevallig en Verstandelijk aanstellen zal. Door W. Goeree.« t' Amsterdam, By Wilhelmus Goeree, op 't Rokin in Cicero, A°. 1682.
- Frontispiz, Titelblatt, IV Blatt Widmung, X Blatt Voor-Reden, Text S. 1 - 431, XXII, I Blatt, 1 Abbildung, 34 Tafeln.
Literatur: Biografisch Archief van de Benelux, tom. 266, S. 301 - 325; Gerlach 1990, S. 14, 30, 34, 36, 42, 117 f, 123, 148 f, 171*, 203.
Exemplare: Los Angeles, Univ. of California Lib. › digital; Heidelberg, Univ. Bibliothek Amsterdam 1753: ′ digital.
© wp.gerlach 12.12.1999, revidiert 06.06.2019.
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