Kommentar
François du Jonc auch Dujon d. J. (dt.: Franz Junius) stammte aus Heidelberg (*29.01.1591 - † 19.11.1677 Oxford) Theologe, Kunsthistoriker als Sprachwissenschaftler studierte in Leiden deutsche Sprachen und das Niederländisch.
Die 1637 zuerst in Amsterdam erschienene unbebilderte Schrift des du Jonc wurde lange vor einer deutschen Übersetzung schon im XVII. Jahrhundert in niederländischer englischer (zwei mal) und schließlich im XVIII. Jahrhundert erst in deutscher Sprache herausgebracht.
In der Einleitung des 3. Buches (S. 130) heisst es: "Die ersten vier Stücke Erfindung Proportion Colorit und Bewegung beobachteten sie in allen Gemählden sorgfältig ...". Daher ordnet er die Fundstücke zur Proportion (oder "Symmetrie") in der bildenden Kunst dann auch im 2. Kapitel (S. 154 - 164) an während diejenigen zur Physiognomik nach dem Kolorit im 4. Kapitel (S. 178 - 190) sich wiederfinden. Damit hielt sich auch Junius an das bereits seit Alberti geläufige Schema des Aufbaues europäischer Schriften zur Kunsttheorie.
Junius benannte als Gewährsmann für diese Reihenfolge Philostrat d. J. »In Prooemio Iconum«.
Bereits im ersten Kapitel (§ 8 S. 45 f) schrieb er zur optischen Verkürzung und optischen Täuschung wobei indessen Maßhaltigkeit ein untergeordneter eher beiläufiger Gesichtspunkt nur ist.
Bibliographie
Titel: »Francisci Ivnii F.F. De Pictvra Vetervm Libri Tres.« Amstelædami, Apud Ioannem Blaev, M D C XXXVII.
- Titelblatt, XIII Blatt Serme Principvm, S. 1 - 318: De Pictvra Vetervn Liber Primvs - Liber Tertivs.
Literatur; Gerlach 1990 S. 168*.
Exemplare: Göttingen, Univ. Bibliothek: Amstelædami, Apud Iohannem Blaeu 1637 › digital; Getty Research Institute › digital; London 1638 › digital; Roterodami 1694 › digital : 236 SS. + XVI SS. Index.
© WP.Gerlach 12.12.1999 revidiert o6.2019