Kommentar
Prof. Dr. med. Julius Kollman (*24.02.1834 Holzheim - † 24.06.1918 Basel) studierte Medizin in München, Berlin, Paris und London. 1862 habilitierte er sich in München und erhielt 1878 eine Professur als Anatom in Basel.
Vor allem der Mechanik des menschlichen Körpers widmete er sein Interesse - ein Thema, das seit Weber (1836 / › 1894) wiederholt als naturwissenschaftlicher Beitrag zur Roboterphantasie innerhalb des XIX. Jahrhunderts behandelt wurde.
Für ihn ist es selbverständlich, daß der Proportion des Kindes Aufmerksam angediehen lassen werden mußte. Als Anatom erkennt er an, daß im Bereich der bildenden Künste nicht so sehr die anthropometrisch-statistischen Probleme seiner Zeitgenossen von Interesse waren, sondern konstruktive Regeln. Diese erlaubten in der frontalen Projektion das Entwerfen einer Idealgestalt des menschlichen Körpers. Dazu wollte er einfache, überschaubare Regeln liefern, die mit den Erkenntnissen seines Fachgebietes nicht im Widerspruch stehen sollten. Die Reproduktion einer Zeichnung von Michelangelo (S. 527, Fig. 165) diente ihm dazu auf Varianten historisch erdachter Module zu verweisen. Auf die Haltung im Kontrapost dieser Figur ging er nicht ein.
Bibliographie
Titel: »Plastische Anatomie des menschlichen Körpers. Ein Handbuch für Künstler und Kunstfreunde von J. Kollmann o.Ö Professor der Anatomie zu Basel. Mit zahlreichen Abbildungen im Text.« Leipzig, Verlag von Veit & Comp. 1886.
- Titelblatt, I Blatt Das Recht ... Druckeradresse, S. III - S. IV Vorwort., S. V - S. VIII Inhalt., S. 1 - S. 19 Einleitung, S. 21 - S. 554 Plastische Anatomie., Fig. 1. - Fig. 181, S. 555 - S. 563 Register. / Sinnstörende Druckfehler., I Blatt Nachweis zu den Abbildungen..
Exemplar: Havard University Libary › digital.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 29.06.2019.