1787 / 1791.
Eigenhändige Zeichnungen mit Proportionsangaben zum männlichen Kopf.
| Kommentar
Diese Zeichnungen Goethes aus den Jahren 1787 bis 1791 erweisen sein Interesse an konstruktiven Verfahren. Unklar bleibt indessen, ob er die Ausgangsmaße von antiken Vorbildern übernommen hatte oder ob er darin den Maßangaben Winckelmanns oder Mengs' folgte.
Daß er sich für anthropometrische Meßverfahren interessierte, belegt eine Zeichnung von ihm, auf der er eine Rekrutenvermessung festhielt.
Dennoch wird in den Zeichnungen immer wieder in der Frontalansicht von einer achsialsymmetrischen Anlage des menschlichen Kopfes als ideale Form des Antlizes festgehalten, trotz Lavaters neuen Erkenntnissen. In einem Brief an J. H. Meyer von 1791 schrieb er: „Auf einen Kanon männlicher und weiblicher Proportionen loszuarbeiten, die Abweichungen zu suchen, wodurch Charaktere entstehen, das anatomische Gebäude näher zu studieren und die schönen Formen, welche die äußere Vollendung sind, zu suchen. An so schweren Untersuchungen wünschte ich, daß sie das Ihre beitrügen, wie ich von meiner Seite manches vorgearbeitet habe.“
Bibliographie
Exemplar: Goetheportal → digital; → Literaturkritik.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.
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