Kommentar
Die Gebrüder
Agostino und der 3 Jahre jüngere
Annibale Carracci, die Begründer der italienischen Barockmalerei, erachteten es wohl für überflüssig ihrer
Scuola perfetta noch eine Tafel mit den Einzelmaßen der menschlichen Figur beizufügen.
Sie bevorzugten hingegen die Abbildung einzelner Elemente des Kopfes, der Hände usw. auszuführen. Die einzelnen Tafeln sind unten von links nach rechts mit einzelnen Großbuchstaben "P", "S", "F" bezeichnet, deren Bedeutung nicht klar ist. Vermutlich ist es Pietrus Stefannius Formis / oder Pietro Stefanio Fecit, der als römischer Verleger die Blätter einzeln kennzeichnete.
Dieser Typ von Auswahl in einem Lehrbuch hat zahlreiche Nachfolger gefunden.
Bibliographie:
Titel: »Scuola Perfetta Per imparare a Disegnare tutto il corpo Humano, cauata dallo studio e disegni De′ Caracci.« Roma. s.d. [ca. 1600 / 1630].
- Frontispiz Sciena ó uero prospetiua ... / signiert Marius Cartarius inuentor, Titelblatt, nicht numm., mit P. / S. / F. am unteren Rand signierte Tafeln 1 - 36.
Bibliographischer Nachweis:
Brunet No. 9190; Graesse, Tome II, S. 54.
Literatur: Maurizio Calvesi e Vittorio Casale, «Le incisioni dei Carracci.» Roma, 1965.; Mario Fanti, "Le postille carraccesche alle 'Vite' del Vasari: il testo originale". In «Il Carrobbio.» 1979, Tomo V, S. 148 - 164; Daniele Benati, in: «Annibale Carracci.» Catalogo della mostra Bologna e Roma 2006 - 2007, Milano, 2006, S. 90.
Exemplar: Getty, americana › digital; Zentralinstitut für Kunstgeschichte München › digital.
© Wp.Gerlach 12.12.1999, revidiert o6.2019