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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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    Gottfried Schadow

    »Lehre«


    Berlin. 1892




    Schadow, Titelblatt

    Anatomie: Osteologie.
    Taf. 1, Taf. 4, Taf. 8


    Schadow, Taf. 1, Proportionen des männlichen Skeletts Schadow, Taf. 4, Proportion des weiblichen Skeletts Schadow, Taf. 8 Erläuterung zum Skelett

    Anatomie: Myologie
    Taf. 9, Taf. 11, Taf. 13, Taf. 14


    Schadow, Taf. 9 männlicher Écorcher Schadow, Taf. 11 Schadow, Taf. 14 Schadow, Taf.o.Nr.


    Proportion
    Taf. 18 - 21


    Schadow, Taf. 18 Schadow, Taf. 19 Schadow, Taf. 20,  Erläuterung zu Taf. 18 u. 19 Schadow, Taf. 21


    Verkürzungen
    Taf 22 - 30


    Schadow, Taf. 22 Schadow, Taf. 23 Schadow, Taf. 24 Schadow, Taf. 25 Schadow, Taf. 26 Schadow, Taf. 27 Schadow, Taf. 28 Schadow, Taf. 29 Schadow, Taf. 30


    Kommentar

    Sein vollständiges Forschungs- und Publikationsvorhaben formulierte der Bildhauer und Akademiedirektor Dr. Schadow in jungen Jahren: Es sollten 1. die Anatomie, 2. die Proportionen nach verschiedenen Altern, 3. die Physiognomik, 4. die Lehre von den Verkürzungen, 5. die Lehre von den Affekten, 6. die Kostüme abgehandelt werden.

    Dieses Programm entsprach dem, was Alberti im XV. Jahrhundert als Katalog des Wissenswerten für einen bildenden Künstler aufgestellt hatte. Keiner - Leonardo nicht, Dürer nicht trotz der zahlreichen Studienzeichnungen - hatte dieses Pensum zu Lebzeiten je geschafft, geschweige denn auch noch veröffentlicht.

    Schadow hatte 20 Jahre dafür als Mindestzeit veranschlagt. Es wurden 40 Jahre bis er auch nur einen Teil davon (1. - 3., 4. nur für den Kopf) fertiggestellt und im Druck hatte erscheinen lassen. Zahlreiche, bisher kaum ausgewertete Zeichnungen haben sich zu allen Teilen erhalten.

    Seinem Zeitplan lag ein einfaches Kalkül zugrunde: Mit 20 Jahren sei der Mensch ausgewachsen, das war die Grundannahme. Also brauche er 20 Jahre, um ein Individuum von der Geburt bis zum vollendeten 20.Lebensjahr zeichnend und messend beobachten zu können. Für seine Patentochter ist das im Detail zu belegen: 1791 wurde sie geboren, 1824 entstand ein Blatt, auf dem sie in 7 Altersstufen, wie auf einem Gruppenportrait wiedergegeben ist. Die jüngste Darstellung zeigt sie im Jahre 1794 als Schadow bereits Direktor der Berliner Akademie war. Spätestens da mußte der Plan gefaßt worden sein.

    Goeree (1669) war der erste im XVII. Jahrhundert nach Esholtz, der ein vergleichbar umfangreiches Werk vorgelegt hatte. Er aber trug aus vielen unterschiedliche Werken nur zusammen, was zerstreut von Anderen zuvor geschrieben worden war (u.a. von Leonardo, Dürer, Lomazzo, della Porta, de Rubeis), selbst die Illustrationen waren entliehen. Eine Anatomie hatte bis auf Cortona 1618 und Martinez 1689, ansatzweise dann Rubens 1773, kein bildender Künstler je zu schreiben und zeichnen unternommen. Bei Medizinern war es um 1780 in Mode gekommen solche für Aerzte und Liebhaber der Anthropologie (so z.B. der Titel von Meyer 1783, der 10 Jahre vor Schadows Aufmerksamkeit auf das Problem in Berlin erschienen war) zu verfassen. Fischers Anatomie von 1785 dann war die erste wieder von einem Künstler vor Schadows. Das letze in Berlin erschienene Werk von einem bildenden Künstler - für Kinder - war das des Akademiedirektors Johann Heinrich Meil von 1789, das 1831 in vierter Auflage erschien.


    Bibliographie
    Schadow, 1830, Bibliographie
    Titel: »Lehre von den Knochen und Muskeln, von den Verhältnissen des menschlichen Körpers und von den Verkürzungen von Dr. Gottfried Schadow. In dreissig Tafeln zum Gebrauch bei der koeniglichen Akademie der Künste.« Berlin. Verlag Ernst Wasmuth Architectur-Buchhandlung 35- Markgrafenstrasse - 35 [1830] 1892.
    Literatur: Gerlach 1990, S. 96, 149, 154, 156, 212*.

    Exemplar: München Bayer. Staats-Bibliothek Titel › nicht digital; Privatbesitz.
    © WP.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.



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