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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »Proportions - Body - Live«
Sources - Concepts - Arguments
Theories of Human Proportions from 1576 to 1922
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    David Ramsey Hay

    »The Natural Principles«

    Edinburgh 1852.



    Frontispiz und Titelblatt 1852

    Hay 1852,Frontispiz. Hay, Titelblatt

    Plate I - IV
    Hay, Taf. I Hay, Taf.II Hay, Taf. III Hay, Taf. IV


    Kommentar
    Inhaltsgleich mit Hay 1851, damit auf 48 Seiten die Zusammenstellung aller von Hay veröffentlichen Theorien zur Konstruktion von Proportionen auf geometrischer Grundlage. Neu waren die hier abgebildeten Tafeln 1 - 4 und das Frontispiz mit Angaben zur Konstruktion der Proportion der Frau.

    Des Mr. David Ramsey Hays FRSE (*03.1798 Edinburgh - † 10.09.1866) Auslassungen ließen sich durchaus als eine frühe konstruktivistische Schrift benennen, da er auf geometrischen Elementarformen sein ganzes Entwurfsprogramm aufbaut. Weil er aber nicht primär diesen konstruktiven Ansatz betont, sondern vom symbolischen Gewicht - den platonischen Elementen des Kosmos - aus argumentiert, haben wir es hier mit einer Variante der für diesen spätklassizistischen Ansatz - auch bei anderen Autoren dieser Zeit, etwa Carus und Zeising - charakteristischen Suche nach den Urformen zu tun, einem Modewort seit der Zeit Goethes.

    Seine Konstruktionsanweisungen bleiben indessen so abstrakt und auch komplex, daß sie kaum für eine künstlerische Praxis geeignet erscheinen. Hier wird deutlich, wie das Fortschreiten in einer anthropometrischen Genauigkeit ebenso zur Unanschaulichkeit und dem Verlust an sinnlicher Unmittelbarkeit führte, wie die anthropologische Statistik mit ihren umfänglichen Zahlenkolonnen auf der anderen Seite. Sicherlich ein amüsantes intellektuelles Spiel, aber wohl kaum eines, daß den zeitgenössischen Bedürfnissen von angehenden freien Künstlern entsprochen haben wird. Eher wiederum diente es denen von Entwerfern, die für den Entwurf von industriellen Produkten ausgebildet sein sollten.

    Selbst der abschließende Apell an archäologisch-philologische Bedeutung der Rekonstuktion des griechischen Schönheitsideals und die diesem zugrunde liegende Rationalität bringen diesen Ansatz kaum der Kunst näher - übersieht man einmal geflissentlich den Irrtum von der Klappsymmetrie der Köpfe griechischer Statuen.
    Wie modern-vertraut dennoch manche seiner Tafeln erscheinen wird jeder nachvollziehen können, der vektorbasierte Entwürfe von virtuellen elektronischen Geschöpfen in letzter Zeit gesehen hat.


    Bibliographie
    Hay, 1852, Bibliographie
    Titel: »The Natural Principles of Beauty, as developed in the Human Figure. By D. R. Hay, F.R.S.E.« William Blackwood and Sons, Edinburgh and London. MDXXXLII.
    - Frontispiece, Titelblatt, I Blatt Widmung, S. 6 Preface., S. 7 - S. 23 The Principles of Beauty., 4 Tafeln , S. 25 - S. 41 The Form of the Human Figure., I Blatt Note, S. 43 - S. 48 Appendix., Plate I - IV, Table I. - II.
    Bibliographischer Nachweis: Bridson 1990, S. 239, Nr.E562; Univ.Cat. 1880, S. 799.
    Literatur: Ulrich Thieme - Felix Becker (Hg.), »Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler.« Bd. 16, 1923, S. 168 - 169 (nennt diesen Titel nicht); Dobai, Bd. III, 1977, S. 1213, 1191 ff; Gerlach 1990, S. 32, 37, 222*, 243, 245.

    Exemplar: University of Oxford, Bibliotheca Bodleiana: 1852 digital.
    © W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.



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