Kommentar
1713 in Langres geboren, begann Denis Diderot in Paris mit dem Studium von Sprachen und der Mathematik. Nach dem Abschluß unterrichtete er in wechselnden Haushalten als Hauslehrer. Früh begann er mit seiner erfolgreichen schriftstellerischen Tätigkeit. Er starb 1789 in Paris.
1766 geschrieben wurde dieser Essay erst einige Jahre nach seinem Tode 1793 gedruckt. Diderot verfolgte als Dreiundfünfzig-jähriger mit seiner Schrift sytematisch eine Kritik am akademischen Ausbildungsverfahren. An diesem fand er das Festhalten an Regeln als anstößig. Dagegen setzte er auf Naturstudium (natura naturans), das die natürlichen Differenzen erst sichtbar werden ließe, die nach den Modus-Regeln dem jeweiligen Thema angemessen dargestellt werden sollen. Daher ist der Teil über den Ausdruck (Chap. IV. Expression) besonders erhellend. Darin wurde genauer erläutert, was er unter den Modalitäten verstanden wissen wollte.
Naturstudium müsse demnach durch eine Empfindlichkeit für das Charakteristische gefiltert sein, das sich in der angemessenen Funktion geltend mache. Proportionsregeln, an antiken Statuen gewonnen alleine anzuwenden reichen dazu bei weitem nicht aus. Temperament und Tätigkeit einer Person bedingen jeweils signifikante metrische Modifikationen, die sich schematisch, regelhaft nicht festlegen ließen. An dem Thema der krummen Nase (S. 3) entspann sich ein polemischer Dialog mit Goethe.
Bibliographie
Titel: »
Essays sur la peinture; Par Diderot.« A Paris, Chez Fr. Buisson, Imprimeur-Libraire, rue Hautefeuille, Nº. 20. L'An Quatrième de la République. [1793].
- Titelblatt, S. j - iv
Avertissement., S. 1
Essais sur La Peinture. - 407
Fin., S. 408
Table Des Chapitres et Articles contenus dans ce Volume. - 415
Fin de la Table.
Literatur: Maurice Torneux, "Diderot." In: »La Grande Encyclpedie.« Tome 14, 1885, S. 488 - 494; Gerlach 1990, S. 29, 31, 131, 187 f*, 220.
Exemplare: 1793, Getty Research Institute:
› digital; Paris, Bibliotheque national de France, Nachruck in: Œuvres complètes 1969 ›
Titel; Privatbesitz.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 06.2019.
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