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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »A Man With Properties -
But Which Ones ?«

Physiognomics 1474 to 1979 in Europe. Illustrations, Comments, and Bibliography
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Prof. Dr. Max Dreßler war Lehrer für plastischen Anatomie an der Großherzoglichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Er verfaßte dieses Lehrbuch, das sich speziell an bildende Künstler wendet.

Diesen Typus gibt es bereits seit dem XVI. Jahrhundert, da immer der Anspruch erhoben wurde, vor allem auch von den bildenden Künstlern selber, daß ihre Darstellungen dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechend korrekt zu sein hätten. Das hatte im XVI. Jahrhundert durchaus einen tieferen sozialgeschichtlichen Grund. Die Künstler hatten sich aus dem Handwerkerstand, als den Zünften unterworfen, erst zu emanzipieren. Das konnten sie nur durch Aneignung wissenschaftlicher und theoretischer Kenntnisse.

Durch die Gründung von Akademien (Italien im XVI., Frankreich im XVII. und Deutschland erst im XVIII. Jahrhundert) kamen ihnen die entsprechenden Privilegien zu, unabhängig vom Zunftzwang als freie Künstler bei Hofe oder als selbstständige Unternehmer tätig zu werden.

Nun waren in Folge der französischen Revolution zu Beginn des XIX. Jahrhunderts die Zünfte auch im Deutschen Reich abgeschafft worden. Damit sahen sich auch die bildenden Künstler einem von ihnen erst noch selbst zu organisierenden freien Markt gegenüber. Die Akademien als staatlich kontrollierte Ausbildungsstätten aber bestanden fort. Trotz aller Sezessionsbewegungen (Lukasbrüder in Wien als erste) prägten diese noch immer bis ins XX. Jahrhundert hinein die Standards künstlerischer Ausbildung, als längst schon der Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit neuen Vorstellung Platz gemacht hatte. Dennoch blieben die Institutionen bei ihren eingefahrenen Methoden - bis später dann das Dessauer Bauhaus einen neuen Weg wies.

In Dreßlers Buch nun stand durchaus Aktuelles in Rede. Die Physiognomik handelt er im Kapitel Mimische Gesichtsmuskeln ab  (S. 322 - S. 337). Zur Illustration dieser Überlegungen griff er nun keineswegs zeitgenössische Darstellung auf, sondern Schemata, die Superville schon 1827 in vergleichbarem Zusammenhang entwickelt hatte (Abbildung 175 - Abbildung 183). In diesen knappen Schemata wurde wiederum wissenschaftlicher Korrektheit Rechnung getragen, aber auch der modernen Forderung nach ästhetischer Stimmigkeit - die je nach Stillage sehr unterschiedlich zu erfüllen war - Genüge getan.

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© W.P.Gerlach  12.12.1999, revidiert 08.2o19.
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