Die Vorlage zur Radierung mit dem Titel „Caricaturas - Characters" wurde 1743 von
William Hogarth angefertigt. Dieser Abdruck, von T. Cook ausgeführt, erschien 1802 bei G. & I. Robinson gemeinsam mit dem Blatt „To Nature" von 1761.
Das erste Blatt ist wiederholt als Kommentar zu bestimmten Passagen seiner »Analyse der Schönheit« von › 1753 interpretiert worden. Gerade die Gegenüberstellungen in der unteren Leiste, auf der von links nach rechts drei Karikaturen von Pierleone Ghezzi [1679 - 1751] drei Charakteren - nach Raffaels Kartons zitiert - gegenübergestellt sind, mache deutlich, daß Hogarth durchaus Grundsätzliches auszusagen wünschte.
Im oberen Teil demonstriert er, wie verschieden mimische Reaktionen unterschiedlicher Individuen ausfallen müssen. Jede einzelne Physiognomie habe konzentriert dem Ausdruck zu folgen, nur so könne sie auf eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks der ihr entsprechenden inneren Befindlichkeit verweisen.
Somit sei die Folge der bildnerischen Darstellung von überzeugenden Affekten notwendigerweise immer eine Abweichung von der Harmonie des Ideal-Schönen. Dieser Kraft der individualisierenden Darstellung durch Kunst gelte es zu folgen, nicht dem Ideal der Harmonie des Schönen. Das aber habe zur Voraussetzung, daß nicht das durch Proportion konstruierbare Harmonische studiert werden solle, sondern die unendliche Vielfalt lebender Gesichter, welche man kennen müsse bis hin zu den durch Laster und Gefühlsstürmen hervorgerufenen Entstellungen menschlicher Physiognomien.