»Het groote Tafereel der Dwaasheid« besteht aus einer umfangreichen Folge von bis zu 158 Blatt graphischen Spottblättern.
Sie erschienen 1720 anläßlich des Zusammenbruchs einer bis dahin schwungvollen Spekulation auf alle möglichen Importwaren in den Niederlanden. Die Erfindung der Aktien durch den Schotten Jan Law of Lauviston [*1671 - † 1729], der als Nationalökonom zuvor seine Erfindung hatte in England glücklos ausprobieren wollen, war nach diesem Mißerfolg in die Niederlande geflohen. Hier gelang es ihm mehrfach erfolgreich Aktien auf Schiffsladungen abzusetzen.
Die ersten Erfolge führten alsbald jedoch zu wilden Spekulationen. Als dann Unternehmen in Folge von Schiffbruch vielfache in Bankerott gingen, erschienen diese Spottblätter, auf denen mit Begriffen wie „Windhandel“ u. ä alle Arten von betrügerischen menschlichem Handeln nunmehr auf diese ja völlig neuartigen Vorfälle bezogen wurden.
Teil dieses graphischen Konvoluts ist das »Dwergentooneel«. Die Darstellungen lehnen sich entfernt an die von Callot um 1616 in Florenz gezeichneten und radierten Gobbi an, die indessen Gaukler und Musikanten in zwergenhafter Gestalt zum Thema hatten.
Das Besondere hier nun ist, daß es sich um unterschiedliche Berufstypen handelt, die Objekt der Karikatur und des Spotts in den beigefügten Versen werden. In diesen mehrzeiligen Versen - holländisch, französisch und deutsch - werden sowohl betrügerische Charakterzüge dieser Personengruppe aufs Korn genommen, als auch deren unehrenhafte Berufsausübung mit dem Aktien-Schwindel gleichsetzt.
Unterschiedliche Erscheinungsdaten und Stechernamen finden sich auf einzelnen Blättern zwischen 1705 (› Augsburg), 1716 und 1720 (W. Eng. Koning, Amsterdam).