Höping beschäftigt sich mit Chiromantie und Metoposcopie, einer Praxis der Deutung von Linienkonfigurationen auf den Händen und der Stirn, deren wissenschaftlicher Charakter bereits im XVI.Jh. umstritten gewesen ist. In Jena soll er gar Vorlesungen zu diesem Thema abgehalten haben. Auf 173 Seiten erklärt er listenförmig in knappen Worten die Ausdeutung jeder einzelnen Linie sowohl auf der Stirn als auch in der Innenseite der linken und in der der rechten Hand.
› 1673 erschien sein Buch noch anonymisiert unter den Initialen seines Namens auf dem Titelblatt.
Von der katholischen Zensur waren alle Schriften diesen Inhalts auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt worden. Diese mantische Praxis wurde noch im XVII.Jh. als Instrument einer medizinischen Dignostik - ihrer antiken Herkunft wegen - geschätzt, wiewohl sie bereits zu einer Jahrmarktsattraktion verkommen war.
Grundlage dieses diagnostischen Verfahrens war in erster Linie der Glaube an den unmittelbaren Einfluß der Gestirne und Planeten auf das menschliche Wohlbefinden, aber auch auf die charakterlichen Veranlagungen. Temperamentenlehre, Humoralmedizin und die seit Paracelsus ausgebaute Ähnlichkeitslehre sind wiederum die Aspekte in medizinischer Hinsicht auf denen die Deutungsverfahren der Chiromatie beruhten.
© W.P.Gerlach 12.12.1999, revidiert 07.2019.
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