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Prof. Dr. Peter Gerlach


 
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  »A Man With Properties -
But Which Ones ?«

Physiognomics 1474 to 1979 in Europe. Illustrations, Comments, and Bibliography
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Unter dem Titel »Complexion büchlein«, »Complexie boeck«, »Chiromancia« u.ä. erschienen vom XVI. bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts immer wieder anonym illustrierte Bücher - gelegentlich auch unter Nennung eines Autors - mit vergleichbarem, knapp betextetem Inhalt. Einige von denen trugen den Titel »Planetenbuch«. Zumeist wurden sie in Straßburg oder Antwerpen gedruckt. Häufig waren es auch nur wenige illustrierte Seiten umfassende, Flugschriften vergleichbare Druckerzeugnisse.

Eine große Popularität hatten sie wohl, denn der Glaube an die Möglichkeiten der Astrologie hielt sich hartnäckig trotz aller Versuche - vor allem von Seiten der Repräsentanten der römischen Kirche - sie mit Verboten zu belegen. Erst die Aufklärung des späten XVIII. Jahrhunderts hat sie zwar endgültig in ihrem wissenschaftlichen Anspruch in Mißkredit bringen, hat aber auch nicht ihr völliges Verschwinden aus der Öffentlichkeit bewirken können, das lehrt schon ein Blick ins InterNet oder in eine beliebige Tageszeitung weltweit.
Kommt der Astrologie in der breiten Bevölkerung heute mehr die psychologische Wirkung einer Beruhigungstablette zu, bestand in den Jahrhunderten zuvor durchaus noch der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Zu ersehen ist das bereits aus den Titelblättern der drei gezeigten Beispiele.

Platon, Ptolomaeus und, aus der arabischen gelehrten Welt des späten Mittelalters, Hali, Albumasar, Barlaam werden als wissenschaftliche Autoritäten benannt, um die Qualität der Ratschläge unter Beweis zu stellen. Daß es sich dennoch um allenfalls sehr verdünnte, popularisierende Texte handelt, ist mit Sicherheit anzunehmen. Es ging ja gerade darum einige für den alltäglichen Gebrauch anwendbare Regeln anzugeben, nicht aber eine sorgsam begründete Abhandlung zu liefern. Daß dieser Erfolg nicht nur bei Ungebildeten zu verzeichnen war, liegt daran, daß in diesen Jahrhunderten die Medizin, die zugleich auch Lebenshygiene (Psychotherapie) war, in der Säfte- und Temperamentenlehre ihr theoretisches Fundament hatte. Damit lag eine Verknüpfung mit der Astrologie für die meisten Zeitgenossen nahe.

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© by Peter Gerlach  12.12.1999, revidiert 03.2018.
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