Moralität und Konflikt im Kölnischen Kunstverein


Hatte die bildende Kunst unter der Herrschaft des Nazi-Regimes im Rahmen der Tätigkeit eines Kunstvereins die Funktion eines Mediums zur Verständigung unter Gleichgesinnten in ihrer Gegnerschaft zum Regime? Gab es einen Konsens über Qualitäten der Moderne, die nicht im Einklang standen mit der offiziellen Kunstpolitik? Und mit welchem Teil der Moderne identifizierte sich ein bürgerlicher Verein in den 30er und 40er Jahren?

Ein für Köln einmaliger Bestand an Archivalien ist im Jahr 1989 dem Historischen Archiv der Stadt Köln (im folgenden: HAStK) aus den Beständen des Kölnischen Kunstvereins (im folgenden: KKV) überlassen worden: darunter die Akten aus den Jahren 1932 - 1944. Die Notizen, die hier behandelt werden sind aus diesen Akten zusammengestellt.

Das Problem, das sich stellte ist folgendes: Mindestens zwei Berichten von in der Zwischenzeit verstorbenen Zeitzeugen ist ein Tenor der Erinnerung zu entnehmen, der besagt, im Kölnischen Kunstverein haben die Beteiligten - unter den Bedingungen des Nazi-Regimes - ihre Vorstellung von moderner Kunst so weit als möglich öffentlich vorgeführt und zur Durchführung dieser Absicht selbst riskante Manöver nicht gescheut. Zum Beweis wurde die Entlassung der künstlerischen Direktoren, Dr. Klug und Dr. Peters, die für das Ausstellungsprogramm verantwortlich gemacht wurden, angeführt.

Die Frage, die sich daran anschließt ist: Handelt es sich bei der Formulierung dieser Berichte um einen Topos des Erzählens über Verhalten unter schwierigen Umständen? Diente er - subjektiv auch unbeabsichtigt - vorzüglich dem Schutz der Noch-Lebenden, wie es in Erzählungen über die Situation andern Orts ebenso vorfinden ist, oder ist sie ein sprachliches Spiegelbild eines Konsensus, für den sich aus den Akten Belege für Details derartiger Aktionen beibringen lassen können, die die Rekonstruktion des Bildes vom Verhalten Einzelner und eines gesamten gesellschaftlichen Subsystems auf eine überprüfbare Basis zu stellen helfen?

Zugleich muß hier der Ansatz gesucht werden, für das Urteil über bildende Kunst in dieser Zeit neue Kriterien zu finden, denn nach ästhetischen Kategorien wird ebenso die nicht-offizielle Kunst der 30er und 40er Jahre bisher negativ beurteilt, weil sie als ein Rückschritt gegenüber der Kunst der Avantgarde der 20er Jahre erschien. In ihrer positiven Wirkung in ihrer Zeit und bei den mit ihr Umgehenden wird die Forschung noch einiges dazulernen müssen.

In den überlieferten Protokollen sind Personal-, Budget- und Verfahrensfragen die primären. Urteile über Kunst finden keinen Niederschlag. Das war indes vorher und nachher auch nicht der Fall. Um dazu Detaillierteres zusammenzutragen bleiben vielmehr die Kataloge und Ausstellungsbesprechungen, generell das Feuilleton der Zeitungen auszuwerten.

Somit muß in der weiteren Arbeit bei der deutenden Rekonstruktion das von Koselleck behandelte Problem der historischen Semantik ebenso berücksichtigt werden, wie auch die Strategie der Rekonstruktion der Kontext-Differenz, wie ihn Skinner, Luhmann und Lübbe entwickelt haben.

Ich kann hier nur beispielhaft an drei Teilbereichen Tendenzen nachzeichnen, unter welchen Bedingungen die Arbeit des KKV in der Zeit von 1932 bis 1944 sich abgespielt hat.

I. Die Wahlen der Vorstandsmitglieder

II. Die Satzungsänderungen

III. Die Ausstellungen

Zu letzterem werden die Ausführungen nur sehr kurz sein, da sich herausgestellt hat, daß über die Biographien der ausgestellten Künstler in den gängigen Nachschlagewerken oder in den biographischen Angaben in Ausstellungskatalogen nach 1946 u.ä. zum Zeitraum zwischen 1933 und 1945 zum überwiegenden Teil keine Angaben enthalten sind.




I. Die Vorstands-Wahlen 1932 - 1933



Der 45jährige 1. Vorsitzende, Konsul Scheibler, hatte sein Amt im Jahr zuvor von dem 76jährigen Sammler der Kölner Malerschule, Dr. Richard von Schnitzler (geb. 1855), übernommen.

Die Zusammensetzung des Vorstandes bei der Neuwahl auf der Ausschußsitzung vom 30. September 19321 änderte sich durch zwei auf eigenen Wunsch ausscheidende Herren, den Bankier Dr. P. Seligmann und den Regierungsrat Dr. H. Stinnes. Der Platz des 2. Vorsitzenden war durch den Tot seines bisherigen Inhabers, des Justizrates und Beigeordneten des Rates der Stadt Köln (Vertreter der DDP) Prof. Dr. Georg Fuchs, seit Anfang des Jahres vakant. Zu seinem Nachfolger wurde der 43jährige Rechtsanwalt Haubrich gewählt. Fuchs war, wie übrigens der Oberbürgermeister Konrad Adenauer ebenfalls, durch eine besondere Vertragssituation zwischen der Stadt Köln und dem KKV in den Vorstand delegiert. Beim Verlassen der Räume im Wallraf-Richartz-Museum und dem später (1921/22) für einen Neubau am Friesenplatz gewährten Erbbaurecht sowie einen Zuschuß von 800.000 Mark von Seiten der Stadt Köln, hatte der KKV der Stadt Köln vertraglich das Recht eingeräumt, den Oberbürgermeister und zwei Delegierte aus dem Rat der Stadt Köln in den Vorstand des KKV zu entsenden. Der zweite Delegierte dieser Wahlperiode war der SPD-Stadtverordnete und Redakteur der «Rheinischen Zeitung», Georg Beyer. Dies alles war ein normaler Vorgang, denn der dreijährige Turnus war in der Satzung verankert2, somit auch bald der nicht zu verhindernde Einzug von Vertretern der NSDAP in den Vorstand nach den Kommunalwahlen vom 13. März 1933. Das geschah wenige Monate nach dieser Wahl.3
Vom 28. März 1933 liegt ein Schreiben des NSDAP-Oberbürgermeisters (unterzeichnet I.V. Ebel!) als Antwort auf eine Anfrage vom 23. März 1933 vor4, in dem für den Vorstand des KKV von der Stadt benannt werden: der kommissarische Beigeordnete Wilhelm Ebel vom Amt für Kunst und Volksbildung, der Stadtverordnete Franz Vogelsang und der Hauptschriftleiter Dr. Peter Winkelnkemper, sowie für den Ausschuß der kommissarische Oberbürgermeister Dr. Günter Riesen. Alles stadtbekannte Vertreter der NSDAP, die sich z.T. bereits durch Beteiligung an brutalen Aktionen gegen Angehörige der SPD hervorgetan hatten, die im Vorstand des Kunstvereins saßen (z.B. gegen den SPD-Kulturdezernenten Meerfeld, Chefredakteur der »Rheinischen Zeitung«, der auf der Sitzung im Nov. 1932 gerade wiedergewählt worden war).
Um zwei Monate zögerte der Vorsitzende die dann doch vorverlegte Vorstandssitzung und Generalversammlung hinaus, die regelmäßig bisher erst im Herbst stattgefunden hatten. Vergleicht man die für diese Sitzung aufgestellte Liste des Vorstandes, so fehlen bereits einige Namen.5

Der Regierungsrat Dr. H. Stinnes (2. Schriftführer) und der Bankier Dr. P. Seligmann (1. Schatzmeister) hatten ihren Verzicht auf das Amt erklärt; wann der Verleger Dr. Alfred Neven DuMont (2. Schatzmeister) sich zurückgezogen hatte, ist aus den Akten nicht zu ermitteln. Von den Beisitzern fehlten Meerfeld, Tietz und Rosenberg. Der Museumsdirektor Buchner war nach Berlin versetzt, der Museumsdirektor With nach dem 11. April aus seinen Ämtern entlassen, Adenauer und der Regierungspräsident Elfgen ebenfalls amtsenthoben worden. Man wußte also, was sich innerhalb Kölns tat, was die NSDAP mit ihren politischen Gegnern anrichtete. Man wußte wahrscheinlich in diesem Kreis noch sehr viel mehr. Das berüchtigte Treffen von Hitler, v. Papen und anderen mit Vertretern der Industrie, hatte am 4. Januar 1933 in Köln im Hause des Bankiers von Schröder stattgefunden, dessen Frau, Tochter des Ehrenvorsitzenden von Schnitzlers und Sammlerin moderner Kunst6, seit Jahren Mitglied im Ausschuß des KKV war. Man hatte die Folgen des Reichstagsbrandes (27.2.), des Ermächtigungsgesetzes (24.3.), des Boykotts jüdischer Geschäfte (1.4.), des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (11.4.), der Aufhebung der Gewerkschaften (2.5.), der "Selbstauflösung aller Parteien", des Verbots der SPD (Juni) in seinen Auswirkungen bereits erlebt. Nun nahmen an dieser ersten Sitzung nach den Kommunal- und Reichstagswahlen, der Vertreibung Konrad Adenauers als Oberbürgermeister und der Pensionierung Elfgens als Regierungspräsident die Repräsentanten des neuen Regimes als Delegierte der Stadt teil. Den Kunsthistoriker Zülch7 hatte man als Beisitzer in den Vorstand geholt und den Alt-Parteigenossen Ebel, der in der Gauleitung saß, von der Vorschlagsliste des kommissarischen Oberbürgermeisters übergangen. Zülch wurde noch im gleichen Jahr nach einem Beleidigungsprozeß gegen den späteren Leiter der D(eutsche)A(rbeits)F(ront), Ley, aus der NSDAP ausgeschlossen. Im KKV hielt man ihm die Stange und ließ ihn z.B. im folgenden Jahr mit einem Vortrag über das Werk des deutschen gotischen Malers Grünewald auftreten. Im Vorstand hat man ihn aber nicht halten können und Ebel rückte dann doch noch an seine Stelle. Nach dem 20. Juli 1933 saßen damit vier politische Vertreter der NSDAP im Vorstand. Mit der Aufnahme der Direktoren des Wallraf-Richartz-Museums und des Kunstgewerbemuseums mußte man noch warten, da beide Stellen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder besetzt waren. Die bisherigen Stelleninhaber waren versetzt, bzw. amtsenthoben.





II. Satzungsänderung




Geht aus den Akten des KKV zwischen 1933 und 1937 hervor, wann der KKV gleichgeschaltet wurde? Die Frage läßt sich nur mit einem bedingten Ja beantworten: Sie erfolgte zögerlich stufenweise zwischen 1936 und 1942.

Dem Protokoll der Vorstandssitzung vom März 1934 lassen sich zwei Satzungsänderungen entnehmen. Die erste besagt, daß
1. nicht mehr der gesamte Vorstand, sondern nunmehr nur der Vorsitzende des Vorstandes und die Revisoren der Jahresrechnung aus den in Köln wohnhaften Mitgliedern zu wählen seien.
2. beschloß man, daß der vom Ausschuß gewählte Vorsitzende seinen Stellvertreter, den Schriftführer, den Schatzmeister, deren Stellvertreter, sowie die Beisitzer selbst auswählen könne.8

In der zweiten dieser Änderungen muß man den ersten, zudem freiwilligen Schritt zur Angleichung an das sogenannte "Führerprinzip" sehen, das 1937 noch deutlicher in der Satzung festgeschrieben werden sollte, nämlich den Abbau der demokratischen Kontrolle durch Wahl aller Funktionsträger innerhalb der verschiedenen hierarchischen Ebenen eines Vereins.

Im Protokoll der nachfolgenden Ausschuß-Sitzung findet sich die Bemerkung, "[...] die Verminderung der Einnahmen wurde auch herbeigeführt durch die Abmeldung zahlreicher vor allem nicht-arischer Mitglieder [...]"9 Dazu zählte u.a. jetzt auch der bisherige 1. Schriftführer, Herr Kom.-Rat Dr. Alfred Ahn, wie im Protokoll der vorhergehenden Vorstandssitzung festgehalten wurde. Alfred Ahn war seit 1904 Ausschußmitglied gewesen und hatte seit 1929 dem Vorstand angehört.

Charakteristisch für die Sitzungen seit 1933 wird sein, daß nur Scheibler, Schnitzler, Baronin Schröder, Haubrich, Paffendorf und Vogelsang (als NSDAP-Delegierter der Stadt Köln), Direktor Klug, - gelegentlich auch Frau Andreae - an den Vorstandssitzungen teilnehmen und dieser gleiche Personenkreis auch die jeweils folgenden Ausschuß- und Generalversammlungen repräsentierte. In diesem engen, kleinen Kreis - später kommt Otto H. Förster als Direktor des Wallraf-Richartz-Museums hinzu - wird der formal notwendige Teil der unmittelbar kontrollierbaren, satzungskonformen Arbeit geleistet. Alles übrige fand andernorts - nicht protokolliert -, im informellen Kreis besprochen, statt.

Den Brief vom 19. Juni 1934 unterzeichnet der 1. Vorsitzende "Mit deutschem Gruß", am 6. 11. 1933 unterzeichnete er noch "Mit vorzüglicher Hochachtung", ansonsten ab dem 14. 11. 1933 nur noch mit "Heil Hitler".

Klagen über Rückgang der Zahl von Mitgliedern gehörten schon 1931 zu den Standard-Sätzen der Sitzungsprotokolle, was sich erst 1939, kurz vor Kriegsausbruch, änderte.10

Von den Mitgliederlisten hat sich leider nur die aus dem Jahre 1944 erhalten. Die gelegentlich in den Protokollen genannten Zahlen11 sprechen indessen für sich.

Mitgliederzahlen

 1931: 
 1932: 
 1933: 
 1937: 
 1938: 
E.1938:
 1939: 

 1940: 
 1941: 


1590
1324
1108
 592
 560
 864
1118; Zugänge: 206; Abmeldungen: 49; Ausstellungsbesucher: 9 217
1275(?)
1400(?); Zugänge: 125;
Ausstellungsbesucher: 16.248


Am 31. Januar 1935 richtet der Vorsitzende einen Bettel-Brief an den "Herrn Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kunstvereine, München". Die Adresse ist im Entwurf vom 12. Februar 1935 handschriftlich geändert: "An den Präsidenten der Reichskammer der bildenden Kunst Herrn Professor Hönig (München)."12
"1.7.1933:
Pg. Prof. Max Kutschmann [...] und Obmann der Gruppe bildende Kunst im Kampfbund für Deutsche Kultur e.V., ist bevollmächtigt [...] die Gleichschaltung der deutschen Künstler- und Kunstvereine herbeizuführen und sie als Vorbereitung für die kommende Eingliederung aller freien Berufe in den ständischen Aufbau im Reichskartell der bildenden Künste [...] zusammenzufassen [...]"13.

Die Position Kutschmanns war selbst in der Parteihierarchie keineswegs unumstritten.14 Daher hatte dieser Vorstoß vom Amt Rosenberg zunächst keinen nachvollziehbaren Erfolg, jedenfalls ergibt sich für das Jahr 1933 aus den Akten des KKV kein Hinweis auf eine zentrale Erfassung. Die Rivalität zwischen Rosenbergs >Kampfbund< und dem Ministerium Goebbels zogen sich über Jahre hinweg. Erst die Gründung der >Reichskulturkammer<, deren öffentliche Vorstellung am 15.11.1933 erfolgte, und die ab November 1933 veröffentlichten Verordnungen gaben Goebbels ein zentralisiertes Instrument an die Hand, die zugehörigen Berufsgruppen und Berufsvereinigungen zu kontrollieren.15

Innerhalb der >Reichskulturkammer< war die Abteilung VI. Kulturpflege und -förderung mit 7 Referaten16 für die Kunstvereine zuständig, wie aus der Anordnung des Präsidenten der >Reichskammer der bildenden Künste< (im folgenden >RdbK<) vom 10. April 1935 hervorgeht.17 Erst am 12. Februar 1937, also sechs Jahre nach ihrer Einrichtung erklärte der Präsident, Adolf Ziegler, Nachfolger von Eugen Hönig, den organisatorischen Aufbau für abgeschlossen.18



II.a Gleichschaltung


In der "Niederschrift der Vorstandssitzung des Kölnischen Kunstvereins vom Donnerstag, den 4. April 1935" liest man: "[...] Zur Selbstständigkeitsfrage des Kunstvereins teilte der Vorsitzende mit, dass der Kunstverein der Reichskammer der bildenden Künste, Prof. Hönig - München, unterstellt sei und von dieser die Genehmigung seiner Ausstellungstätigkeit erhalten habe [!]. Der Kunstverein gehört ferner dem Bund Deutscher Kunstvereine E.V., Vorsitzender Oberbürgermeister Dr. Weisemann - Halle, an. Die N.S. Kulturgemeinde Köln,19 das Gaukulturamt Volksbildungsstätten, ferner Prof. K.B. Berthold als Beauftragter der Reichskulturkammer beantragen rechtzeitige Benachrichtigung etc. über geplante Veranstaltungen, um evtl. Stellung dazu nehmen zu können. Die Frage der Berechtigung der einzelnen Organisationen sei nicht geklärt. Herr Vogelsang [Gauinspekteur20] schlug eine gemeinsame Besprechung der einzelnen Stellen vor, um eine Klärung dieser Fragen herbeizuführen und legte dem Vorsitzenden [Gen. Konsul H. C. Scheibler21] nahe, die Initiative zu ergreifen, um eine entsprechende Aussprache möglich zu machen. Der Termin für die Generalversammlung solle erst nach der erfolgten Aussprache festgelegt werden [...]."22.

Das läßt darauf schließen, daß auch in Köln die noch 1935/1936 schwelenden Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Amt Rosenberg und der Goebbels unterstehenden Reichskulturkammer nicht unbekannt geblieben waren.

Die Funktion der Vertreter des >Kampfbundes< war seit 1933 u.a. die kunstpolitische Beratung der N.S.- Gauleitung in kunstpolitischen Angelegenheiten.23 Die Kompetenz gegenüber dem Vertreter der Reichskammer der bildenden Künste blieb solange ungeklärt, bis der >Kampfbund< schließlich 1937 innerhalb der DAF aufging.



II.b Satzungsänderung ab 1936

Auf der Einladung zur Generalversammlung am Donnerstag, den 23. Juli 1936, findet sich der Tagesordnungspunkt 5. Satzungsänderung. "[...] Folgende Satzungsänderung wird vom Vorsitzenden vorgeschlagen: Zusatz zu Art. 3: "Inländer, die die Reichsbürgerschaft nicht erwerben können, können nicht Mitglieder werden" und von den Anwesenden genehmigt.”
So scheint man mit einem Formulierungstrick dem sogen. Arierparagraphen auszuweichen gewollt haben, erfüllte ihn indessen inhaltlich aber seiner Intention nach vollständig, wenn man sich auch in der Formulierung nicht der offiziellen Terminologie bediente.

Weiterhin berichtete der Vorsitzende, daß die Reichskulturkammer eine >Normalsatzung< für Kunstvereine "zur Annahme vorschlägt".24 Diese Diskussion müsse verschoben werden, da nach der Gründungseintragung von 1839 derartige Änderungen durch das Preußische Ministerium genehmigt werden müssten. Diese betraf den Auflösungsparagraphen, der nach der >Normalsatzung< vorsähe, daß der Besitz der Vereine dem Präsidenten der Reichskulturkammer zu übereignen sei. Es müsse daher erst festgestellt werden, ob dieser auch die Verpflichtungen übernähme. Die anstehende Anpassung konnte also noch einmal wegen formaljuristischer Einwände vertagt werden.

Danach meldete sich der ehemalige Eisenbahnbeamte und nunmehrige NS Beigeordnete für Kunst und Volksbildung beim Regierungspräsidenten und Beigeordnete für Wirtschaft beim Rat der Stadt Köln, Wilhelm Ebel25, zu Wort. Er schlug den Beigeordneten Niemeyer "zur näheren Mitarbeit" zur Wahl für den Vorstand vor, um einen weiteren verläßlichen NS-Kontrolleur im Vorstand zu wissen. Dieser Vorschlag fand beim Vorsitzenden Scheibler, der darüber in seiner Funktion frei entscheiden konnte, keine Berücksichtigung.


II.c 1937

Schon am 24. Februar 1937 lud der Vorsitzende zu einer Vorstandssitzung für den 3. März 1937, 12 Uhr ein, auf deren Tagesordnung unter T.o.p. 1 wiederum die Diskussion über eine Satzungsänderung im Rahmen einer "Vorbesprechung für die demnächst abzuhaltende Generalversammlung" stand. An dieser Vorstandssitzung nahmen von Schnitzler26, Scheibler, Frau Nina Andreae27, Museums-Direktor Prof. Dr. Otto H. Förster28, der Architekt Paffendorf29 und Direktor Klug30 teil. Man war unter sich und offenkundig einig über das unausweichliche Ende des selbständigen, aber schon nicht mehr demokratisch-repräsentativ verfaßten Vereins. Indessen nichts davon läßt das Protokoll verspüren, wie man sich für die Zukunft Ausstellungstätigkeit, deren inhaltliche Ausrichtung usw. vorstellte, außer, daß wohl alle sich darüber einig waren, daß der Verein weiterbestehen solle und man sich dafür einsetzen wolle. Es fragt sich nur: Wofür? und mit welcher Intention? Scheibler erklärte den Anwesenden, seit Mitte 1935 seien die Verhandlungen mit der Reichskulturkammer gelaufen und jetzt stehe ein Abschluß bevor und dadurch sei "die Grundlage für die Weiterarbeit gegeben". Die alte Fassung der Satzung habe man "möglichst beibehalten wollen". Die Generalversammlung, auf der die neue Fassung der Satzung vorgelegt werden sollte, beraumte man auf den 23. März an. Kein Wort indessen erfahren wir an dieser Stelle darüber, worin die neuerliche Änderung bestanden haben mag.

Das Protokoll der anschließende Ausschußsitzung bringt darüber aber Einiges an Klärung. Der gesamte bisherige Vorstand legte seine Ämter nieder, daher mußte "sich der Vorstand neu zusammensetzen. Es gibt in Zukunft nur einen Vorsitzenden, einen stellv. Vorsitzenden, einen Schriftführer und den Kassenwart; die übrigen Vorstandsmitglieder bilden - allerdings in beschränkter Anzahl - den Beirat. Außerdem delegiert die Stadt Köln (nach wie vor) in den Vorstand zwei Herren. Der Vorsitzende ist berechtigt, zur Erledigung besonderer Aufgaben für bestimmte Zeit einzelne Mitglieder zu ernennen."31 Für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden schlug Scheibler den Ratsherrn Waldemar Strenger32, den Geheimen Regierungs-Rat Gustav Brecht33 als Schriftführer und den Fabrikbesitzer Dipl.Ing. Fritz Vorster34 für den Posten des Kassenwarts vor. Hier nun verzeichnet das Protokoll den bemerkenswerten Satz: "Die Vorschläge wurden einstimmig angenommen". Das aber heißt ja wohl nichts anderes, als daß man auch weiterhin wie bisher verfuhr (die protokollarische Formulierung ist nämlich noch immer die, die auch vor 1933 benutzt wurde): Der Vorstand wählte aus seiner Mitte die in der neuen Fassung der Satzung vorgesehenen Funktionsträger, nicht aber – wie vorgeschrieben – werden diese vom Vorsitzenden ernannt. Lediglich deren Zahl hatte sich geändert.

Zudem hatte man sich im Vorstand - vorerst - zweier strammer Parteigenossen entledigt: den SS-Oberführer und Gauinspekteur Vogelsang und den Gauleiter, Polizeichef vom Dienst, ehemaligen Staatskommissar der Universität und Chefredakteur des «Westdeutschen Beobachters» Dr. Winkelnkemper, der 1940-1944 Oberbürgermeister werden sollte. Dafür hatte man nunmehr den SA-Polizisten und vormaligen Gauverwalter der DAF, Dr. jur. Karl Georg Schmidt35, als neuen Oberbürgermeister im Ausschuß sitzen. Jedoch aus der Erfahrung der vergangenen Jahre seit 1933 konnte man auf die regelmäßig entschuldigte Abwesenheit gerade dieser Vertreter des NS-Regimes rechnen. Anwesend waren bei dieser ordentlichen Generalversammlung zwölf Personen, von denen drei zum Vorstand und weitere acht zum Beirat/Ausschuß gehörten, ferner der künstlerische Direktor Klug.

Ein Presseausschnitt36 wurde aufbewahrt. Er enthält die Meldung über die Neuwahl des Vorstandes. Mit Bleistift ist am Rande das bekannte Zeichen für die Warnung vor elektrischer Hochspannung gezeichnet und auf folgende Passage verwiesen: "Infolge der Satzungsänderung hatte der gesamte Vorstand seine Aemter niedergelegt. Der Ausschuß wählte [!] sechs Mitglieder in den Beirat, von diesen wurden vom Vorsitzenden ernannt [...]" und es folgen die bereits erwähnten Nennungen. Was an dieser Formulierung konnte als so brisant angesehen werden, daß es Aufsehen erregte? War es der Rücktritt? Der war doch wohl unabdingbar notwendig gewesen, um die neue Regelung einführen zu können! War es die Formulierung, daß der Ausschuß gewählt hatte? Dies ist das wahrscheinlichere, da der Vorsitzende nach der vorgesehenen Satzungsänderung alle neuen Funktionsträger zu ernennen hatte. Die entsprechende Satzungsänderung war jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht beim Vereinsregister eingetragen und somit auch noch nicht rechtsgültig!

Leider ist das in einer Mitteilung an die Beiratsmitglieder vom 28.6.1937 erwähnte Schreiben an die Reichskammer der bildenden Künste, "[...] betr. Benennung des Vorstandes und Satzungsänderung", nicht erhalten. Aus diesem wäre u.U. zu entnehmen, ob der Vorsitzende mit seiner Vorgehensweise nun jetzt bereits völlig den Anforderungen aus München entsprochen hatte oder nicht. Offiziell mitgeteilt wurde die "bereits praktizierte Satzungsänderung" erst auf der Mitgliederversammlung des folgenden Jahres vom 7. März 1938. Und da wurde als die einschneidende Änderung die des § 3 hervorgehoben, der nunmehr lautete: "[...] der Vorsitzende wird vom Präsidenten der Reichskammer der bildenden Kunst ernannt. Dieser kann den Vorsitzenden, den stellv. Vorsitzenden, den Schriftführer und den Kassenwart jederzeit abberufen."37 Die Mitglieder konnten also ihren Vorsitzenden nicht mehr selber wählen, sondern die Landesleitung der >RdbK< machte dem Präsidenten einen Vorschlag und dieser ernannte den Vereinsvorsitzenden. Folglich hatte dieser entweder sich geschickt den Vorstellungen der Landesleitung genehm zu machen oder er riskierte, daß ein konformer Parteigenosse an seine Stelle gesetzt wurde.

Es gab indessen noch eine weitere Komplikation. Die Eintragung der Änderungen war noch nicht erfolgt und damit konnten sie auch noch nicht rechtsgültig sein und zur Anwendung kommen, denn der KKV war unter preußischem Privileg gegründet worden - also kein e.V. - und damit war der unmittelbare Zugriff auf Angelegenheiten des Vereins für die Reichskulturkammer wesentlich erschwert.




II.d 1938

28.11.1938 wurde die Verfügung der >Reichskammer< erlassen, die den Juden nunmehr auch den Zutritt zu Ausstellungen der Kunstvereine (nach zwangsweiser Bildung des Reichsverbandes jüdischer Kulturbünde in Deutschland ?) untersagt.38




II.e 1942

Am 1. Mai 1942 steht die letzte protokollierte Satzungsänderung an. "Der Vorsitzende gab bekannt, daß die Reichskammer der bildenden Künste die Anpassung aller Kunstvereinssatzungen an die durch Schreiben der Reichskammer vom 12.1.1942 abgeänderten Regelsatzung wünscht. Im Falle des Kölnischen Kunstvereins seien nur noch geringfügige Änderungen überwiegend redaktioneller Art erforderlich. Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung ermächtigt [!], diese Änderungen vorzunehmen und der Reichskammer bekanntzugeben."39

Mit Datum vom 8. Juni 1942 mußten Baronin Edith von Schröder als stellvertretende Vorsitzende und der Schriftführer, Geheimrat Gustav Brecht, die Vollzugsmeldung der Satzungsänderungen40 "gemäss der dortigen Anweisung", die von der aus zehn Vorstandsangehörigen bestehenden Mitgliederversammlung41 beschlossenen worden war, unterzeichnen und an den Präsidenten der Reichskammer nach Berlin schicken. Man bat ihn um die ausstehende Genehmigung, damit die Eintragung im Vereinsregister veranlaßt werden könne. Es wäre noch zu überprüfen, ob das noch geschehen ist.




IV. Ausstellungen



IV.a 1933

Die erste, im August 1927 in München von Adolf Rosenberg gegründeten Organisation für NS >Kulturarbeit<, der >Kampfbund für deutsche Kultur<, veranstaltete im Juni 1933 seine erste Ausstellung im Kölnischen Kunstverein.42

Die Ausstellung trug den Titel: »Fort mit dem nationalen Kitsch«.43 Es war eine Ausstellung gegen die Hitler-Devotionalien, gegen "einige mehr oder weniger gute oder schlechte Hitler-Bildnisse oder Büsten und ein paar Bilder, auf denen SA-Männer dargestellt werden"44, gerichtet. Diese Ausstellung konnte man offensichtlich ohne weiteres akzeptieren - und möglicherweise versprach man sich davon noch mehr. Durch Hitlers Rede auf dem Parteitag von 193445 war sowohl Goebbels taktisch-liberaler46, als auch Rosenbergs völkischer Position (Schulze-Naumburg) eine Absage erteilt worden.

Im Mai 1934 konnten auf einer Ausstellung »Neuerer Deutscher Malerei« noch Arbeiten von Otto Dix47 gezeigt werden48 und im Januar 1935 Arbeiten des später umstrittenen und schließlich verbotenen (?) Emil Noldes.49



IV.b 1935


Der Text des Jahresberichts des KKV für 193550 weist mit aller Deutlichkeit auf die nunmehr als unabänderlich begriffene neue Situation hin: "[...] Die Kunstvereine gehören jetzt als besondere Fachgruppe der Reichskammer der bildenden Künste an, und sind wir nicht mehr nur unseren Mitgliedern gegenüber, sondern auch, wie es in den neuen Richtlinien heisst, gegenüber Volk und Reich verantwortlich." Der Satz davor deutet nur vage Voraufgegangenes an: "Nicht immer ist die Arbeit leicht gewesen; sie brachte oft Schwierigkeiten und Sorgen mit sich." Man kann diese Formulierung auf den nachfolgenden Abschnitt beziehen, aber ebenso auf den vorangehenden, in dem die auch durch den Mitgliederschwund bedingten Geldnöte beklagt wurden. Aber zugleich mußte man auch einräumen, daß: "Durch den Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste ist auch das Ausstellungswesen neu geordnet worden. Der Kunstverein hat mit der hiesigen Landesstelle der Reichskunstkammer Gau Köln - Aachen zusammengearbeitet und verschiedene Ausstellungen auf Veranlassung des Landesleiters veranstaltet." Darüberhinaus betonte der Vortragende im folgenden Satz, daß der Kunstverein die künstlerischen Aufgaben auch im Berichtsjahr (1935) ohne erhebliche Einschränkungen erfüllen konnte.

Um so bedeutender erscheint es jetzt, sich die Liste der Ausstellungen anzusehen, die, außer den oben genannten, stattgefunden haben. Es gab eine Januar - Ausstellung von Werken Emil Noldes51, die einen "guten Besuch, ideellen und materiellen Erfolg" gehabt hatte. Im Mai waren dann Arbeiten von gefallenen rheinischen, bzw. Kölner Künstlern, August Macke, Michael Brunthaler und Mathias May52, nachfolgend eine Nachlaß-Ausstellung der Arbeiten des Kölner Prof. Felix Bürgers53 gezeigt worden. Weder die vom >BDM< veranstaltete Ausstellung »Das Mädchenantlitz im Bilde«, noch die »Polnische Kunst«54 im September werden als Eigeninitiativen anzusehen sein, während die vorausgegangenen durchaus programmatische Ausstellungen des Kunstvereins gewesen sein könnten.

Im März, August und Dezember 1935 fand je eine Ausstellung statt, die die Landesleitung der >RdbK Gau Köln - Aachen< „veranlaßt hatte.55 Im März hatte der Gauwart der NS-Kulturgemeinde, W. Trienes56, mit einer Ansprache die Ausstellung »Rudolf Gudden«57 (Frankfurt a.M.) und am 10. August der Landesleiter der >RdbK, Gau Köln-Aachen<, Prof. Karl B. Berthold58, die »Gedächtnisausstellung für Josef Bell«59 (Köln) eröffnet. Im November schließlich redete dieser und der stellvertretende Landesstellenleiter des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, W. Frielingsdorf60, nach dem 1. Vorsitzenden Scheibler anläßlich der Eröffnung der Ausstellung »Maler und Bildhauer aus dem Gau Köln - Aachen«, deren Fortsetzung, ebenfalls "auf Veranlassung der Landesleitung [...]", im November und Dezember gezeigt wurde.61

In der Vereins-Arbeit hatte man ein erstes Mal Konsequenzen der neuen rigiden Kunstpolitik der NSDAP zu spüren bekommen: Die Reichskulturkammer hatte eine für 1936 geplante Franz Marc-Ausstellung verboten.62 Die schon entstandenen Kosten von 1.500 RM waren nun zu verkraften, denn gerade von dieser Ausstellung hatte man sich viel für Verkäufe und an Besuchern versprochen, um damit die Bilanz aufbessern zu können.

Einzig aus dem Jahr 1940 ist der Durchschlag einer Aufstellung geplanter Ausstellungen erhalten, indes ohne Anschrift. Dennoch könnte dies eine der der Reichskulturkammer (bzw. deren örtlichem Vertreter) zur Genehmigung regelmäßig vorzulegenden Listen sein.63



IV.c 1937


Alleine schon durch die Anwesenheitsliste erscheint die Niederschrift einer Sitzung vom 3. September 1937 erwähnenswert: Neben den bekannten Funktionsträgern des Vorstandes - Scheibler, Andreae und Klug - nahmen der Bildhauer Albermann, der Stadtamtmann Brandes64 und der Geschäftsführer der Reichskammer der bildenden Künste, K. Loth, teil. "Gegenstand der Aussprache war das Ausstellungsprogramm für den Schluss des Jahres 1937". Nunmehr hatte man die überwachende Kontrolle also bereits im Hause, zumindest ist hier ein erster Beleg für derartige direkte Kontrollen. Liest man indessen dieses Protokoll aufmerksam, wird man alsbald feststellen, daß, gemessen an den insgesamt 19 durchgeführten Ausstellungen65 für das Jahr 1937, in dieser Sitzung nur über drei Ausstellungen gesprochen wurde: Die »Jubiläums-Ausstellung der Reichs-GEDOK (zu derem 10j. Bestehen)«, der vom Vertreter der >RdbK<, Loth, "angeregte" »Weihnachts-Ausstellung der Künstler und Kunsthandwerker aus dem Gau Köln - Aachen« und der »Ausstellung des Hilfswerks für deutsche bildende Kunst in der NS-Volkswohlfahrt«. Gesprochen wurde schließlich darüber, wie die Reihenfolge ohne Überschneidung zu organisieren sei, damit jede der drei Gruppen günstige Verkaufsmöglichkeiten böte. Die »Weihnachtsausstellung« sollte von Vertretern des KKV, dem Bildhauer Albermann und Dr. Andreas Becker66 juriert werden, da der Kunstverein als Gesamt-Veranstalter zeichnen sollte. Auf einer zweiten Sitzung, an der Frau Lotte Scheibler und Frau Alice Neven DuMont teilnahmen, wurden, neben den Verkaufsbedingungen67, im Protokoll lediglich Absprachen über Termine und das Rahmenprogramm festgehalten. Praktisch wurde der Kunstverein bei diesen Veranstaltungen als organisatorisches Aushängeschild von den verschiedenen parteiabhängigen Organisationen benutzt. Und soweit sich das aus den Bilanzen des immer noch hochverschuldeten KKV ersehen läßt, versprach sich dieser von dieser Übernahme eine Teilsanierung seiner finanziellen Lage - nicht zu unrecht -, denn die Ausstellungen wurden ein beachtlicher Besuchererfolg.68

Es wären hier noch weitere Ausstellungen im einzelnen zu besprechen, indessen sollen vorerst nur einige Bemerkungen folgen, die belegen, daß die Vorgehensweise der Verantwortlichen in Köln auf eine bestimmte Taktiken verweist, die sich anhand der Einzelausstellungen verfolgen lassen. Im Prinzip verfuhr man folgendermaßen: Nach dem mündlichen Bericht der Vereinssekretärin wurden Ausstellungen aufgebaut, sie konnten von Interessierten besichtigt werden, dann erst wurde die Meldung an die >RKdbK< abgeschickt und wenn dann ein Verbot eintraf, konnte man die Ausstellung schließen und alle Interessierten hatten sie bereits gesehen, oder sie waren bereits vor der offiziellen Eröffnung zu einer Art Vorbesichtigung aufgefordert worden. Dieser Bericht deckt sich nicht vollständig mit dem aus den Akten Rekonstruierbaren. Dies aus zwei Gründen:

  1. Läßt sich bisher nicht feststellen in welcher Form derartige Mitteilungen erfolgten. Die jährlichen Aufstellungen über geplante und auch durchgeführte Ausstellungen liegen den Sitzungsprotokollen bei. Abweichungen der einen von der anderen Aufstellungen lassen sich nicht nachweisen; so weit sie vorhanden sind, decken sie sich.
  2. Schreiben der >RKdbK< finden sich keine in den aufgefundenen Akten, auch keine Entwürfe oder Durchschläge der Schreiben, die vom KKV an die >RKdbK< geschickt worden sind. Nach Mitteilung des Bundesarchivs in Koblenz haben sich keine Bestände der >RKdbK< erhalten. Möglich wäre, daß im Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf noch Unterlagen der regionalen Vertretung der >RKdbK< aufzufinden sein werden, die über das Verfahren nähere Auskunft zu geben vermögen. Urteile über Künstler und einzelne Kunstwerke könnten dort ebenfalls zu finden sein. Wichtig aber wird es werden, die Personalakten im Berliner Documentation Center auszuwerten, die immer noch einem beschränkten Zugang unterliegen.

An einem Beispiel möchte ich die Vermutung und das Problem des Nachweises zum Schluß erläutern.




IV.d 1939

Im Jahr 1939 stellte man neben Hubert Berke, Theodor Brün, den impressionistisch malenden Gerd (?) Meyer und den mit abstrahierender Tendenz zeichnenden Gustav Deppe aus. Aber auch Georg Schrimpf, einen Maler, der just 1938 aus seiner Professur an der staatlichen Kunstschule in Berlin-Schöneberg entlassen worden war. Ob er allerdings Ausstellungs- und Malverbot hatte, ist leider nirgends erwähnt, wäre also ebenso noch zu überprüfen. Gleiches gilt für den Maler Friedrich Vordemberge, der zu dieser Zeit als Soldat in Frankreich war. In dessen nachlesbarer Biographie sind die Jahre 1929-1939 nur summarisch behandelt und das ohne Belege. Ebenso unklar ist die Biographie des Malers Hans Beckers, der bis 1941 als Gewerbe- und Zeichenlehrer tätig gewesen ist, möglicherweise wegen seiner Einberufung nicht weiter in diesem Beruf tätig bleiben konnte. Zudem ist sein Todesdatum nicht bekannt.




IV.e 1940

1940 stellte man den bereits 1937 verfemten Hans Jürgen Kallmann aus und den Maler Walter A. Lindgens, dessen Werke 1937 aus den öffentlichen Sammlungen entfernt worden waren. Hatten sie auch Ausstellungs- und Malverbot? Anstoß hatte aber immer wieder die Ausstellung »Der Deutsche Westen« erregt, in dem vor allem jüngere Künstler gezeigt wurden. Hier wäre jede einzelnen Biographie durchzuarbeiten, vor allem aber auch Gemälde aus dieser Zeit ausfindig zu machen, um ermessen zu können, woran die Verbotsurteile jeweils dingfest gemacht wurden.

Deutlicher zeichnet sich ab - wie auch der Beitrag von Ron Manheim zeigt - daß die nationalsozialistische Kulturpolitik keineswegs eine gleichmäßig durchorganisierte Struktur mit völliger zentraler Kontrolle hatte. Vielmehr hat es sowohl in der unmittelbar partei-abhängigen Ausstellungstätigkeit ebenso, wie von vielen unabhängigeren Organisationen, z.B. einigen Kunstvereinen, immer noch Ausstellungen gegeben, in denen vor allem expressionistische Künstler trotz Amtsenthebung und Malverbots bis zum letzten Kriegsjahr und dem Ende der NSDAP-Herrschaft ausgestellt und damit einem interessierten Publikum zugänglich gemacht wurden. Es sollte allerdings kein Mißverständnis darüber aufkommen, daß dabei nicht von Widerstand gesprochen werden kann. Völlig ausgeschlossen waren und blieben alle Künstler, die sich mit abstrakter, kubistischer oder surrealistischer Kunst beschäftigten. Die gemäßigte, deutsche Moderne hatte eine marginale Chance. Daß dafür Menschen ihren Arbeitsplatz, ihre Existenz riskierten, sollte nicht gering geachtet werden.

Das Ergebnis erscheint nicht nur ernüchternd. Keine der Eingangs gestellten Fragen ließ sich überzeugend beantworten. Weder Auswahlkriterien noch eindeutige Stellungnahmen für oder gegen einzelne Künstler ließen sich herausfiltern, bis auf einige, wenige Einzelausstellungen. Vielmehr erscheint eine Verhaltensweise, die geschickt ein latentes Desinteresse an der Vereinsarbeit nutzt, um zumindest einen gewissen Grad an Selbständigkeit zu bewahren. Alle Ausstellungsaktivität – soweit sie nicht reine Dienstleistung wurde – läßt kaum noch ein lokal-spezifisches Profil ausmachen. Von kaum einem der in den untersuchten Jahren ausgestellter Künstler ist über den Namen hinaus etwas über die Biographie oder gar sein künstlerisches Werk nachweisbar. Alles das scheint in Bedeutungslosigkeit versunken, wie es ebenso für die 20ger Jahre etwa gelten kann. Insofern bilden die 30er und 40er Jahre keine Besonderheiten. Nach wie vor ist indessen das Abwesende das viel Wichtigere. Umso erfreulicher und bemerkenswerter erscheint im Nachhinein die Tatsache, daß am Ende der Nazi-Herrschaft jungen Künstler Initiativen entwickeln, die sie von denen, die in den vorgegangenen Jahren hätten aktiv sein können, nicht oder kaum vorgelebt haben bekommen können.

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Anmerkungen

1 Niederschrift der Ausschuß-Sitzung des Kölnischen Kunstvereins (KKV) von Freitag, den 30. September 1932, mittags 12 Uhr, S.2. HAStK 1386, Nr. 2, Bl. 60. Zu Schnitzler als Sammler vgl. « Kunstsammlungen dreier Generationen einer Kölner Familie.» Mit einem Vorwort von Otto H. Förster. Ausstellungs Katalog, Kölnischer Kunstverein, Köln 1934, S. 4 ff.

2 Gerlach 1989:91-101.

3 Hitler war am 30. Januar Reichskanzler geworden; am 5. März fand die Reichstagswahl statt, das Ermächtigungsgesetz wurde am 24. März erlassen.

4 HAStK 1387, Nr.3, Bl.3.

5 Ausgeschieden: Prof. F. Ahlers-Hestermann (Maler, 1928 an die Kölner Werkschule berufen, 1933 "amtsenthoben"), Geh. Reg. Rat Prof. Dr. C. Duisberg, Gen.-Konsul H. Neuerburg, Fabrikbesitzer E. Reimbold, Bankier Justizrat Dr. O. Strack, Werner Vowinckel, nach Tätigkeit von 1930 - 1933. Gewählt wurde Reg.-Präsident Dr. R. zur Bonsen, Beigeordneter R. A. Brandes, Dr. H. Fincke, August Neven Du Mont, Oberbürgermeister Dr. G. Riesen, Rechtsanwalt Dr. E. Schreiner, Beigeordneter Dr. Zülch vom >Amt für Kunst und Volksbildung der Stadt Köln<. Von den 12 Anwesenden waren drei (Duisberg, Strack, Vowinckel) turnusmäßig ausscheidende Ausschußmitglieder; die zur Wahl Vorgeschlagenen waren alle nicht anwesend. Auf der am gleichen Tag vorausgehenden Ausschuß-Sitzung waren von den satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Kom.Rat Dr. Alfred Ahn (1. Schriftführer), Frau Nina Andreae (Beisitzer), Geh.Reg.Rat G. Brecht (Beisitzer) und Gen.-Konsul N. Neuerburg (Beisitzer) einstimmig wiedergewählt worden. Für die vakanten Stellen des 2. (stellv.) Schriftführers, des Schatzmeisters und zweier Beisitzer wurden Fritz Vorster (Fabrikbesitzer, Teilhaber Chemische Fabrik Kalk), Rechtsanwalt Dr. E. Schreiner, Beigeordneter Dipl.Ing. Robert A. Brandes und Beigeordneter Dr. Zülch vom >Amt für Kunst und Volksbildung der Stadt Köln< benannt und einstimmig gewählt. HAStK 1387, Nr.3, Bl.26-27.

6 Sie hatte als Sammlerin moderner Kunst 1932 eine Veranstaltung zugunsten der Kölner Künstler im Opernhaus initiiert (HAStK. 1386, Nr.2, Bl. 1); stellte dann 1934 u.a. eine Hitler-Büste von Rudolf Gosekuhl aus ihrer Sammlung im Kunstverein aus: Ausst.Kat. 1934 (wie Anm. 1), S. 29, Nr. 718.

7 Verfasser von »Der historische Grünewald«, München 1938.

8 "Niederschrift der Sitzung des Vorstandes des Kölnischen Kunstvereins vom 20. März 1934", HAStK 1387, Nr.4, Bl. 24, betr.: § 12 a und 13. Anwesend: Schnitzler, Scheibler, Haubrich, Neuerburg, Andreae, Schröder, Vogelsang, Klug. Woran dachte man dabei? An die nicht mehr in Köln wohnenden Mitglieder? An die ins Exil Gegangenen? An die Kontrolleure der Partei? Möglicherweise bereits an kriegsbedingte Abwesenheit?

9 l.c., Bl.25.

10 «Jahresbericht» (Jb) 1931, S.1, HAStK 1386, Nr.1 "[...] Alle deutschen Kunstvereine mußten einen erheblichen Rückgang ihrer Mitgliederzahl feststellen. Bei uns hat sich dieser Rückgang im Berichtsjahr infolge einer erhöhten Werbetätigkeit noch in ziemlichen Grenzen gehalten; allerdings haben im Jahre 1932 die Austrittserklärungen zugenommen, so dass noch weitere Mittel aufgewendet werden müssen, um neue Mitglieder hinzuzuziehen und uns die alten Mitglieder zu erhalten [...]". Jahresbericht 1932, S.1, HAStK 1386, Nr. 2: "[...] Trotz reger Werbetätigkeit war ein Rückgang der Mitgliederzahl nicht zu verhindern [...]". Im Jb 1933 werden 1108 Mitglieder genannt, die an der Verlosung vom 19. Dezember teilnahmen. Es heißt dann weiter: "[...] Trotz reger Werbetätigkeit war auch im Berichtsjahr ein grösserer Rückgang der Mitgliederzahl nicht zu verhindern, vor allem haben viele nicht-arische Mitglieder ihren Austritt angemeldet [...]".In einer Anlage zum Verlosungsplan findet sich eine Aufstellung der "Mitglieder, mit Teilnahmeberechtigung, die bei der Verlosung ausscheiden: Gen.-Dir. Dr. A.L. Tietz, verzogen nach Holland. Konsul Max Grünbaum, verzogen nach Holland. Reg.-Vizepräsident Bier, verzogen nach Saarbrücken. Stadtverordneter R. Görlinger, verzogen nach Saarbrücken. Georg Böving, verzogen nach Japan. Direktor Emil Treumann. Titus Bär, verzogen nach Frankreich. Oberbürgermeister Dr. K. Adenauer. Notar Dr. E. Rosenberg, Rechtsanwalt Arthur Cahn, verzogen nach Palästina. Siegfried Dreyer, verzogen unbekannt. Rechtsanwalt Hans Eltzbacher, verzogen nach Rom. Bankdir. Dr. P. A. Brüning. Konsul J. Stocky. Konsul H. Maus. Bankdir. Dr. E. Schmidt, verzogen n./Berlin unbek. Frau Max Goldberg, Adresse unbekannt. Frau Dr. Albersheim, verzogen ins Ausland." 1936 (HAStK 1386, Nr.6, Bl.23) "[...] großer Rückgang der Mitgliederzahl nicht zu verhindern."

Juden ausgewandert: 1933 1649
1934 1800
1935 1709 Abgänge
1936 2049 Abgänge
1937 782 Ausland, 406 unbek.
Zahlen für Köln aus dem Archiv der jüdischen Gemeinde. 1939 (HAStK 1386, Nr.10, Bl.34 (Hdschr. [ ] = im Entw. gestrichen) -35) "[...] unerwartet viele neue Mitglieder herangezogen. [...] Dies ist umso beachtenswerter, als bis zum Jahre 1938 ein[e] erschreckende(r) [Abwärtsbew] Sturz der Mitgliederzahl festzustellen war."; "Während in den Vorjahren der Mitgliederstand eine bedenkliche Abwärtsbewegung zu verzeichnen hatte, ist mit dem Jahre 1939 erstmals wieder eine erfreuliche Aufwärtsbewegung festzustellen [...]. Bezeichnenderweise setzte der Zugang neuer Mitglieder mit Ablauf des Monats August aus; [die Abmeldungen nahmen mit dem Beginn des Septembers erheblich zu], was [in beiden Fällen] auf die Kriegslage zurückzuführen sein dürfte. Es erfolgten trotzdem viele Voranmeldungen für 1940."

11 Vgl. die entsprechende Angaben zu Karlsruhe: Sternberg 1977:122; und zu Stuttgart: Osterwold 1977:79 (1936:3230).

12 HAStK 1386, Nr.8.

13 In: »Kunst und Wissenschaft; offizielles Organ des Reichskartells der bildenden Künste.«, 1. 7. 1933. Wulf 1963:26. Gleichschaltung der Kunstvereine: 1933 wurde das >Reichskartell bildender Künste e.V.< (Berlin) unter der Leitung von Prof. Max Kutschmann gegründet, dessen "Säule 3" aus dem >Verband deutscher Kunstvereine e.V., München< zur "Gleichschaltung" gebildet werden sollte. Dieser wurde im September 1933 in den >Reichsausschuß der deutschen Kunstvereine< übernommen. Das Rundschreiben des >Reichsausschusses der deutschen Kunstvereine< vom 4. 9. 1933 abgedr. in Osterwold 1977:69 f. Seit 1934 gab es den >Bund Deutscher Kunstvereine E. V.<, hervorgegangen aus dem >Verband deutscher Kunstvereine< (Leitung Pixis, Vorstand des Münchner Kunstvereins), der als Fachverband innerhalb der >Reichskammer der bildenden Künste< (München) aufging und folgerichtig 1935 aufgelöst wurde. Damit waren die Kunstvereine unmittelbar der Reichskammer unterstellt. Die Regelsatzung lautete: "Der Verein führt den Namen "...." und hat seinen Sitz in ... Er ist in das Vereinsregister eingetragen. Der Verein ist gemäß § 18 der I. Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 (R.G.Bl.I S. 797) als Mitglied in den "Bund der deutschen Kunstvereine", der Fachverband in der "Reichskammer der bildenden Künste" ist, aufgenommen und dadurch mittelbares Mitglied der "Reichskulturkammer". Das Reichskulturkammergesetz vom 22. September 1933 (R.G.Bl.I S. 661) und seine gegenwärtigen und künftigen Durchführungsbestimmungen gelten als Bestandteil dieser Satzung". Vgl. Sternberg 1977:121f.

14 Wulf 1963:27, Brief des Organisationsleiters Süssmann der >Fachgruppe Bildende Kunst< des >Kampfbundes für Deutsche Kultur< an den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Goebbels, vom 7. November 1933.

15 Wulf 1963:96f Reichskulturkammergesetz vom 22.9.1933 und Erste Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1.11.1933.

16 Wulf 1963:101 nach Gerhard Menz, »Der Aufbau des Kulturstandes.« München - Berlin 1938:30-35.

17 Wulf 1963:102.

18 Wulf 1963:102.

19 Brenner 1963:81. Am 4.6.1934 hervorgegangen aus dem Zusammenschluß des >Reichsverbandes Deutsche Bühne< und des >Kampfbundes für Deutsche Kultur<. Sie war dem >Amt für Kulturpflege< im >Amt Rosenberg< unterstellt und damit in der >Reichsleitung der NSDAP< verankert. 1937 in die >N.S.-Gemeinschaft KdF< innerhalb der >DAF< überführt und damit praktisch aufgelöst. Seit 1935 durch die Monatszeitschrift »Die Völkische Kunst« und ab Januar 1936 durch »Kunst und Volk, Neue Folge der Zeitschrift Die N.S. Kulturgemeinde« (Berlin), vertreten, deren Erscheinen 1938 eingestellt wurde, Wulf 1963:207 f; Merker 1983:140 f, Abb.14.

20 Franz Vogelsang, SS-Oberführer, Gauinspekteur, Ratsherr, Delegierter der Stadt Köln im KKV, Reg.-Präsident in Aachen, + 1979. VM 1933, 1934, 1936. Er gehörte zum Vorstand des KKV, Aktennotiz vom April 1935, HAStK 1386, Nr.5, Bl. 2. Protokoll der Vorstandssitzung vom 20.3.1934 nur als "Stadtverordneter" tituliert, HAStK 1386, Nr.4, Bl. 24.

21 1887-1963, Chef der Chemie-Werke Köln-Kalk, kgl. Niederl. Generalkonsul, 1. Vorsitzender 1932-1945, seit 1931 Vorstandsmitglied. Feldenkirchen 1978:62 ff.

22 HAStK 1386, Nr. 5, Bl. 4, zur vergleichbaren Situation in Karlsruhe vgl. Sternberg 1977:121 ebenfalls 1935; Genehmigungen der Ausstellungen allerdings dort bereits seit dem 1.11.1934 eingeholt. Zur Ablösung des bisherigen Vorstandes in Kassel im Dezember 1935 vgl. Marx 1985:92 f. Die Kompetenzunklarheiten veranlaßten den Vorsitzenden des Bundes deutscher Kunstvereine zu einem Schreiben an Goebbels abgedr. in Osterwold 1977:73 f.

23 Brenner 1963:37.

24 Anlaß für den Vorsitzenden und den Verwaltungsrat des Düsseldorfer Kunstvereins 1934 zurückzutreten, vgl. Schmidt 1979:91. Leider sind diese 1954 verfaßten Erinnerungen Schmidts ungenau und nicht durch Verweise auf die Vereinsakten belegt. Umarbeitung der Karlsruher Satzung nach den Richtlinien der >Reichskulturkammer< September 1934, neue Fassung angenommen am 22. 2. 1935, siehe: Sternberg 1977:121f; zur Verfahrensweise in Kassel, Januar (?) 1936, vgl. Marx 1985:94.

25 Wilhelm Ebel (1891 - 1942), 1924 - 1933 Stadtverordneter der NSDAP, 1930 in der Ortsgruppe für den >Opferring< tätig, in der >Gauleitung< seit 1932 für Kommunalfragen und als >Stadtkreisleiter des Stadtkreises Köln I< im >Gaubezirk< tätig, wurde er 1933 in der NS Stadtregierung unter OB Riesen Beigeordneter für Wirtschaft.

26 Dr. jur. Richard von Schnitzler, Geheim-Rat, (1855 - 1938), legte 1932 das Amt als Vorsitzender des KKV nieder, Ehrenvorsitzender bis 1938. AM 1904 - 1938, VM 1904 - 1932. Vgl. Feldenkirchen 1978:21 f, passim.

27 Nina Andreae, Hausfrau und Sammlerin, AM 1932-1944. Sie gehört der Familie des 1910 verstorbenen Otto Andreae an, der 1895 400.000 Mark und 1910 weitere 200.000 Mark für den Bau des Kunstgewerbemuseums und den Vater-Rhein-Brunnen stiftete, 1917 hatte dessen Witwe noch einmal 50.000 Mark für den Ankauf von Kunstgegenständen gespendet.

28 Nachfolger des nach Berlin versetzten Buchner, verheiratet mit Tony Schnitzler, Feldenkirchen 1978:271.

29 seit 1903 Mitglied des Ausschusses des KKV, Erbauer (1921) des im 2. Weltkrieg dann zerstörten Kunstvereinsgebäudes am Friesenplatz, Bauakten: HAStK 1386, Nr.18, Feldenkirchen 1978:20, 31.

30 1873 - 1952, Kaufmann, Kunsthändler, Ausstellungsmacher, u.a. Mitwirkung an der Sonderbundausstellung 1912, ab 1914 für das Ausstellungsprogramm zuständig, also der künstlerische Direktor, der er bis 1938 blieb, dann zwangspensioniert. 1931 im Beirat, 1937 im Vorstand des KKV, Feldenkirchen 1978:19 ff.

31 Kein Wort darüber, daß die Anordnung der Satzungsänderung darin bestand, daß nunmehr der Präsident der >Reichskulturkammer< das Recht in Anspruch nahm die Vorsitzenden der Kunstvereine selbst zu ernennen. Vgl. für Karlsruhe Sternberg 1977:123.

32 1936 schon AM des KKV, bis 1946. Am gleichen Tag ging ein Brief an den Oberbürgermeister ab, in dem der Vorsitzende diesen bat, die Wahl in den Ausschuß des Vereins anzunehmen, "wie es Tradition sei". Er habe auf der gestrigen Besprechung vergessen um die Zusage zu bitten. In einem zweiten Schreiben bat er um Benennung von zwei Delegierten, die bisher die Ratsherren Dr. P. Winkelnkemper und der >Gauinspekteur< F. Vogelsang waren. Die Antwort erfolgte am 5. April: Die Ratsherren Waldemar Strenger (im Vorstand bis 1942, 1937 stellv. Vorsitzender) aus Köln und Hans Hünemeyer (Kreisamtsleiter, seit 1935 NSDAP Ratsherr, 1940-1946 AM) wurden benannt.

33 1880 -1965, Chef der Rheinischen Braunkohle A.G., seit 1929 zum Ausschuß, ab 1932 zum Vorstand gehörig, 1941 - 1942 stellvertretender Vorsitzender.

34 Dipl. Ing. Fritz Vorster, Fabrikbesitzer (Teilhaber an der Chemie Fabrik Köln-Kalk), AM 1934 - 1944, VM 1934, 1936, 1938 - 1942, 1944; Kassenwart 1937, 1940, 1942, 1944.

35 Dr. jur. Karl Georg Schmidt (+ 1940), Polizeibeamter, SA-Sturmführer, DAF Gauverwalter Gau Köln-Aachen, 12. 1936 Nachfolger von Riesen im Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Köln.

36 »Der neue Tag« vom 13.4.1937, HAStK 1386, Nr. 7.

37 Damit wurde der ältere § 7 der Regelsatzung ersetzt, der lautete: „Er bedarf der Bestätigung durch den Vorsitzenden des Bundes deutscher Kunstvereine.“ In Stuttgart hatte man am 12. Nov. 1936 die Annahme dieser Änderung verweigert, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt dennoch erzwungen wurde, ist in Osterwold 1977:77-79 nicht erwähnt. Dort nutzte man einen der Kölner Lösung vergleichbaren Vorbehalt aus. 1888 hatte der dortige Verein ebenfalls durch staatliche Verleihung den Status einer juristischen Person verliehen bekommen. Gleiches gilt wohl für Düsseldorf. Was allerdings die Absprachen über die Vorstandsbesetzung von 1940/41 besagen, bleibt bei Schmidt 1979:91 f offen.

38 Genehmigung einer Ausstellung von Gemälden und Plastiken jüdischer lebender Künstler im jüdischen Lehrerhaus zu Köln 15. 2. bis 1. 4. 1938. HAStK. 1144/31, Stehkämper 1974:156, Nr. 162.

39 Generalversammlung, nach Beirats- und Ausschußsitzung vom 1. Mai 1942, T.O.P. 4, HAStK Best.Nr. 1386, Nr. 12, S. 4 - 5.

40 § 3 Zusatz und § 6 Abs. 1.4 gestrichen, Abs. 3 geändert, zu § 11, Satz 1, § 12 Abs. 1, Satz 1 in den Akten keine Angaben über die Formulierungen der Änderungen erhalten.

41 Das Protokoll vermerkte dazu: „Außer den in der Beirats- und Ausschußsitzung anwesenden Mitgliedern erschienen zu der Mitgliederversammlung keine weiteren Mitglieder.“ Anwesend waren vom Vorstand: Scheibler, Brecht (Schriftführer), Vorster (Kassenwart), Ausschußmitglieder: Andreae, Feldenkirchen, Förster, von Schröder, Baronin von Schröder (die schon 1932 eine Veranstaltung zugunsten der Kölner Künstler im Opernhaus initiiert hatte [HAStK. 1386, Nr.2, Bl. 1]), Wedekind und Peters.

42 Brenner 1963:8 f. Im § 1 der Satzung war die Intention dieses Bundes formuliert: "[...] Die Gesellschaft setzt sich als Ziel, das deutsche Volk über die Zusammenhänge zwischen Rasse, Kunst, Wissenschaft, sittlichen und soldatischen Wert aufzuklären [..]." (a.a.O.). Nach der Machtübernahme Januar 1933, wurde im Mai 1933 der >Kampfbund< als Kulturorganisation der NSDAP anerkannt. Seine Leitung hatte Hans Hinkel, Sitz in Berlin, Schloß. Vgl. Rave 1949:24 f.

43 HAStK 1387, Nr. 3, Bl. 41.

44 M. Kutschmann vom >Kampfbund< 1933, zit. nach Wulf 1963:24, keine Angaben dazu bei Brenner. Das Hitler-Bildnis, das Vorstandsmitglied Baronin von Schröder 1934 auf einer Kunstvereinsausstellung (Nr. 718) zeigte, läßt die national-konservative bis NS-konforme Vorstellung von "Kunst" deutlich werden, die im Vorstand dieses Vereins seit 1933 dominierte. Die Anstreichung und Bemerkung "Herzl. Grüße WKlug" im Ausst. Kat. KKV 1934 (Exempl.: YG Köln 50 1934 Archiv, Museumsbibl. Köln) läßt vermuten, daß Frau von Schröder diese Arbeit von Gosekuhl durch die Vermittlung des Direktor des KKV erworben hatte. Bezeichnend sind die Texte von Otto H. Förster, dem jungen, neuen Direktor des Wallraf-Richartz-Museums, z. B. Ausst.Kat. KKV 1934 (wie Anm. 2), S. 3 ff.

45 Brenner 1963:82 ff.

46 Vgl. die Expressionismus-Debatte im Anschluß an den Berliner Aufstand der NS-Studentenschaft von 1932/3: Brenner 1963:66-72; Hans-Jürgen Schmitt (Hrsg.), »Die Expressionismusdebatte.« Frankfurt 1973; Jean Clair, »Considérations sur l'Etat des Beaux-Arts.« Paris 1983; Rosamunde Neugebauer, "Kunst und Kunstkritik der dreißiger Jahre. Konferenz der Akademie der Künste der DDR und der Humboldt-Universität in Berlin (DDR) vom 29.11.-1.12. 1988. Ein Tagungsbericht." In: Kritische Berichte 17 (1) 1989:117-120.

47 Lebte 1891-1969, 1927-1933 Lehrer an der Akademie in Dresden. Bereits 1930 waren in Folge der Ermächtigungsgesetze der NS Landesregierung Thüringen unter Frick auch Gemälde von Dix aus dem Weimarer Schloßmuseums entfernt worden (Merker 1983:93). 1933 waren Werke von ihm auf der >Schandausstellung< in Stuttgart (»Novembergeist - Kunst im Dienst der Zersetzung«) zu sehen (a.a.O.:123). Er verlor 1933 sein Lehramt an der Dresdner Kunstakademie, es folgte Ausstellungsverbot und Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste (a.a.O.:157), 1937 wurden Werke von ihm in der Ausstellung »Entarteten Kunst« (München) gezeigt.

48 Dies scheint indessen keine Ausnahme (?) gewesen zu sein, denn im Rahmen der Tätigkeit von Otto Andreas Schreiber im >Kulturamt< des KdF (in der DAF) wurden - nach eigener (!), sonst nicht belegbarer Darstellung - bis 1943 ungehindert >Fabrikausstellungen< durchgeführt, in denen u.a. deutsche Expressionisten gezeigt worden sein sollen. Schreiber 1977:96-97; Merker 1983:117.

49 Auf der Rückseite einer Aktennotiz vom April 1935 ist eine Liste der Verkäufe des KKV aus dem Jahre 1935 erhalten, aus der hervorgeht, daß sechs Arbeiten von Emil Nolde zum Verkaufspreis von 6400 RM bei einem Rabatt von 830,20 RM und Provisionen von 630 RM an den Kunsthändler Nierendorf und 140,20 RM an Direktor Klug getätigt werden konnten. HAStK 1386, Nr. 5, Bl. 2 v.. Das belegt allerdings nur, daß mit Bildern gehandelt wurde, was unbestritten und hinreichend dokumentiert ist. Woher diese Bilder allerdings stammten – aus jüdischen Vorbesitz (?) - bleibt indessen unbeantwortet.

50 Verlesen durch den 1. Vorsitzenden General-Konsul H. C. Scheibler auf der Generalversammlung am 23. Juli 1936.

51 NSDAP Mitglied seit 1920, 1937 auf der Ausstellung "entarteter" Kunst geächtet. W. Haftmann, »Emil Nolde. Ungemalte Bilder.« 3. Aufl., Köln 1971:15 f; Merker 1983:132, 147.

52 Mathias May, 1884 Köln - 1923 Linz (Donau), Figuren-, Porträt-, Stilleben- und Landschaftsmaler. Im Mai 1926 Ausstellung mit Katalog (Biographie von Oskar Lang und 9 Abb.) in der Modernen Galerie Thannhauser, München. Thieme-Becker 24:292.

53 Felix Bürgers, (1870 Köln - 18.8.1934), Landschaftsmaler, Neue Dachauer-Schule, lebte seit ca. 1910 in Dachau. Ausstelllung im Münchner Kunstverein 1926 und 1935. Vollmer 1 1953:347.

54 Angeregt von der polnischen Regierung und der Preußischen Akademie der Künste und vom "Führer" in Berlin eröffnet, in Köln dann von "Tausenden" besucht.

55 HAStK 1386, Nr.5, Bl.13.

56 geb. 1901, Stadtrat 1934 - 1945, Beigeordneter für Bildung und Musik, Gauobmann in der Gauleitung Köln - Aachen, Gaustellenleiter, Schriftleiter, Pianist, Musikpädagoge, Musikschriftsteller, vgl. Joseph Wulf, Musik im Dritten Reich, Gütersloh 1963:390.

57 Rudolf Gudden (1863 - 15.9.1935 München), Maler holländischer Motive und spanischer Folklore, lebte längere Zeit in Frankfurt, wo im Kunstverein 1926 eine Ausstellung seiner Werke stattgefunden hatte. Vollmer 2 1953:329.

58 Auf der Vorstandssitzung vom 4. April 1935 wurde u.a. Prof. Dir. K. B. Berthold zur Neuwahl in den Ausschuß des KKV vom Vorsitzenden Scheibler vorgeschlagen. HAStK 1386, Nr. 5, Bl.4. Lt. »Mitgliederverzeichnis des Jahres« 1944, S. II Nr.1024, war er Direktor der Kölner Meisterschule für das Deutsche Handwerk, bis er 1933 für den Gaunachrichtendienst tätig wurde.

59 Josef Bell, geb. 1891 Köln, Landschaftsmaler, Herbst 1934 eine Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Dr. Andreas Becker - Newman in Köln (1924 Nachfolge Galerie Flechtheim, existierte bis 1937). Vollmer 1 1953:160.

60 Leiter des Presseamtes der Stadt Köln.

61 HAStK 1386, Nr.5, Bl.12.

62 Jb 1936, S. 2, vorgetragen auf der ordentl. Generalversammlung vom 23. März 1937 (HAStK 1386, Nr.7/1937).

63 HAStK Best.Nr. 1386, Nr. 10 (1940), mit Datum vom 29. Januar 1940. Folgende Ausstellungsvorhaben wurden angemeldet: Februar: »Julius Bretz, Alfred Kubin, Fritz Fischer«; März: Austausch-Ausstellung »Berliner Künstler«; in Vorbereitung: »Bildhauerzeichnungen« (möglicherweise auf Anregung des Ordinarius für Kunstgeschichte der Univ. Köln, Prof. Dr. A. E. Brinckmann) und »Junge deutsche Kunst«, die zu den 1942 umstrittenen Ausstellungen gehört, die zur Entlassung des künstlerischen Direktors führte. Die vorgesehene Ausstellung »Alfred Kubin« fand dann nicht statt. Eine Begründung findet sich in den Akten nicht. Eine ursprünglich geplante Ausstellung der Kölner Meisterschule des deutschen Handwerks hatte deren Leiter, Prof. Berthold, auf den Herbst verschoben, da nicht genügend Ausstellungsmaterial vorlag.

64 Dipl.Ing. Robert A. Brandes, ehemals Regierungsbaumeister und ab 1933 NSDAP-Beigeordneter, Ausschußmitglied des KKV seit 1933 - 1941 und 1943 - 1946; Vorstandsmitglied als Delegierter der Stadt Köln 1934, 1936, 1938.

65 Vgl. die Aufstellung im Jahresbericht 1937, der auf der Mitgliederversammlung am 7. März des folgenden Jahres vorgelegt wurde. Januar 1937: Sammelausstellung Alfred Mahlau, u.a. Februar 1937: Vorn, Otto Engelhardt-Kyffhäuser. März 1937: Kunst und Künstler, der neue Weg der Kunst zum Volk, Wanderausstellung des "Heimatgau". April 1937: Einzelausstellung, Winold Reiss: Schwarzfußindianerveranst. von der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft, eröffnet vom amerikanischen General-Konsul A. W. Klieforth. Mai 1937: Einzelausstellung, Prof. W. Schnarrenberger (Berlin): Der italienische Holzschnitt. Juni 1937: Kunst- und Kunsthandwerk am Bau. Juli 1937: Leipziger Künstler-Genossenschaft. August 1937: Einzelausstellung, Josef Steib. September 1937: Malerei und Plastik der Reichs-Gedok, Jubiläumsausstellung der Gedok. September 1937: Parallelausstellung: Zehn Kölner Künstler malen Köln, i. A. der Stadt Köln. Oktober 1937: Einzelausstellung, Prof. Franz Radziwill. Oktober-November 1937: Hilfswerk für deutsche bildende Kunst in der NS-Volkswohlfahrt Stockée, u.a. Dezember 1937: Weihnachtsverkaufsausstellung: Bildende Kunst und Kunsthandwerk, veranlaßt von der Reichskammer der bildenden Künste Gau Köln-Aachen, Gedok Kunst- und Heimarbeitspflege Westmark e.V. (HAStK 1386, Nr.8).

66 Dr. jur. Andreas Becker (1894 - 1972), seit 1924 (Nachfolge Flechtheim) Kunsthändler in Köln bis 1937, Übersiedlung nach Paris, nach 1945 Stadtverordneter, Mitglied des Kulturausschusses, ab 1946 AM, 1961-1971 Vorstand des KV. Feldenkirchen 1978:177 f.

67 Frachtfreiheit für Auswärtige, 25% Verkaufsprovision (GEDOK Mitglieder 20%), Umsatzsteuer beim Verkauf von Kunstgewerbe entfällt, Anmeldung beim Wirtschaftsrat des Einzelhandels übernimmt die RdbK (Loth). Fracht- und Propagandakosten, Hilfskräfte etc. müssen aus dem Verkaufserlös bezahlt werden.

68 Im Jahresbericht 1937 des folgenden Jahres wurde ein Aufstellung der Besucherzahlen aufgelistet:

Sammel-Ausstellung Alfred Mahlau
Otto Engelhardt-Kyffhäuser, Frontbilder
Der neue Weg der Kunst zum Volke
Schwarzfußindianer
W. Schnarrenberg, Der italienische Holzschnitt
Kunst und Kunsthandwerk am Bau
Leipziger Künstler-Genossenschaft
Josef Steib
GEDOK
Radziwill


762
14.420
2.627
1.865
978
814
961
697
1.237
813.


Zum Verkaufserfolg wurde lediglich folgendes Detail mitgeteilt:
Von der Ausstellung »Hilfswerk für deutsche bildende Kunst in der NSV«, mit Beiträgen aus dem gesamten Reich, konnten "ungefähr 60% der ausgestellten Werke verkauft [werden], darunter erfreulicherweise eine größere Anzahl von Kunstwerken einheimischer Künstler".

© Peter Gerlach 1994
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